Zwei Kinder möchten sich in einem U-Bahnhof auf eine Bank setzen. Doch ein Mann beleidigt und bedroht sie und ihre Mütter islamfeindlich. Die Polizei ermittelt.
Zwei muslimische Mütter und ihre beiden Kinder sind von einem Mann in einem U-Bahnhof in Schöneberg rassistisch beleidigt und bedroht worden. Als sich Kinder, neun und sechs Jahre alt, am Montagnachmittag im U-Bahnhof Kurfürstenstraße auf eine Bank neben den Mann setzen wollten, soll er die Frauen und die Kinder als „Kopftuchschlampen“ beleidigt und bedroht haben, wie die Polizei auf Anfrage von IslamiQ erklärte.
Als die Mütter mit ihren Kinder in die einfahrende U-Bahn einstieg. Der Mann stieg in einen anderen Waggon.
Am Nollendorfplatz stiegen die Mütter und ihre Kinder wieder aus, der Mann tat das auch und wiederholte seine Äußerungen. Als die Frauen daraufhin beschlossen, die Polizei zu verständigen, flüchtete der Mann. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 1464 Angriffe auf Muslime und Moscheen gegeben. Somit ist die Zahl so hoch wie vor 2017. Bei den Tätern handele es sich überwiegend um Rechtsextreme. 1211 von 1464 Straftaten werden dem rechten Spektrum zugeordnet. 493 dieser Straftaten wurden nach dem 07.Oktober 2023 bis zum Jahresende verübt. Zu den erfassten Straftaten zählten etwa Hetze im Internet, Drohbriefe und persönliche Angriffe, aber auch Sachbeschädigung und Schmierereien. (dpa, iQ)