Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Privatsphäre. Leider sei es heutzutage üblich geworden, vieles von sich öffentlich preiszugeben. Es scheine keinen Maßstab dafür zu geben, was privat und was öffentlich sei. Was besser im Privaten bleiben sollte und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sei, gehört zur Privatsphäre. Diese hängt vor allem mit unserem Verständnis von Hayâ und Adab zusammen, die Muslime von dem Propheten (s) gelernt haben.
Private Angelegenheiten öffentlich preiszugeben, sei schamlos. Aber leider werden vor allem über die sozialen Medien viele private Dinge in die Öffentlichkeit getragen. Dieses Verhalten gehe sogar so weit, dass die Privatsphäre der Familie preisgegeben werde. Die Dinge, die jemanden persönlich betreffen, sollten bei ihm bleiben, und die Dinge, die die Familie betreffen, sollten in der Familie bleiben.
Im Islam wird die Notwendigkeit, die Privatsphäre anderer zu respektieren, im folgenden Koranvers deutlich gemacht: „Bespitzelt euch nicht und redet nicht hinter dem Rücken schlecht übereinander!“ Wir dürfen die Privatsphäre der Menschen nicht verletzen. Denn absolut jeder Mensch habe das Recht auf seinen eigenen privaten und unantastbaren Bereich.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den guten Willen. Eine der Eigenschaften des Gläubigen sei, seinen Glaubensgeschwistern gegenüber guten Willen zu zeigen, und ihnen gegenüber positive Gedanken zu hegen und Ereignisse optimistisch zu bewerten. Muslime sollten eine Handlung nicht schlecht deuten, wenn es keinen triftigen Grund dafür gebe. Allah habe gebeten, sich vor negativen Gedanken, die anderen schädigen könnten, zu bewahren. Darüber hinaus sollten Muslime nicht die Fehler anderer aufsuchen oder nicht in Konkurrenz mit einander treten.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird die Halal-Ernährung thematisiert. Essen und Trinken sei nicht das wesentliche Ziel des Lebens, sondern nur ein Hilfsmittel auf dem Wege zur wahren Freundschaft Allahs. Aus diesem Grunde solle ein Muslim nicht das Erstbeste was er als Lebensmittel in die Hände bekomme, sondern nur das was der Islam als rechtmäßig anerkenne, essen. Denn das Gegessene habe nicht nur äußerliche Auswirkungen auf unseren Körper, sondern beeinflusse insbesondere auch die-spirituelle Entwicklung.
Jeder Muslim habe mit Verstand und Verständnis darauf zu achten, dass seine Ernährung halal sei und rechtmäßig erworben wurde. Sich halal zu ernähren und sich von haram und Lebensmittel, dessen Ursprung ungewiss sei, fernzuhalten, gehöre zu den wichtigsten Alltagsaufgaben eines Muslims.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.