Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt das Bittgebet (Duâ). Wörtlich bedeute Duâ Rufen, Bitten und Flehen. Damit drücke man unsere Lage und unseren Zustand gegenüber Allah aus um Hilfe von ihm zu erhalten. Dadurch trete man als Geschöpfe in einen Dialog mit Allah. Diese besondere Beziehung sei eine Form der Anbetung, in dem wir uns Allah zuwenden. Man solle regelmäßig Duâs sprechen um Allahs Barmherzigkeit näherzukommen, doch dabei nicht nur an uns zu denken. So solle man ebenso an unsere Familie, Freunde und an die ganze Ummah denken und für sie beten. Denn indem man seinen Zustand Allah mitteilt, drücke man Vertrauen in ihn aus.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Wichtigkeit der religiösen Bildung ab dem Kindesalter. Der Mensch lerne ab der Geburt und seine erste Schule sei sein Zuhause, seine ersten Lehrer die Eltern. Mit der Zeit vervielfältigten sich sowohl Lehrer als auch die Lerninhalte. Er lerne Verschiedenes in der Natur, über Tiere und Pflanzen sowie in der Schule. Gleichzeitig auch notwendige Fähigkeiten, um im Leben erfolgreich zu sein.
Bei der Bildung spielen Moscheen Lernorte ein wichtige Rolle. In Deutschland verwandeln sich unsere Moscheen insbesondere samstags und sonntags in ein Bildungszentrum. Das Ziel des Islam sei es, Individuen heranzuziehen, die offen für das Lernen sind, die sich weiterentwickeln und die gemäß ihrem Wissen handeln. Sowie die Unwissenheit zu beseitigen. Ein weiteres Ziel sei es, sensible Gesellschaften zu erziehen, die zwischen richtig und falsch unterscheiden können sowie den Geist und Verstand des Menschen aus der Dunkelheit ans Licht zu führenund den Weg zum Paradies zu erleichtern. Moscheen seien mit ihrer Jugend die Zukunft, mit ihren Älteren ein Segen und mit ihren fröhlichen Kinderstimmen das Paradies. Das unschuldige Lächeln unserer Kinder schenke diesem Garten Leben. Die Nachsicht und Toleranz, die wir ihnen gegenüber an den Tag legen, seien eigentlich ein Zeichen unserer Liebe zu Allah.
In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Gehorsam gegenüber Allah und Seinem Gesandten. Die Anerkennung des Propheten und der Gehorsam gegenüber ihn bilde die Grundlage des Gehorsams gegenüber Allah. Denn es sei unser Prophet, der uns über die Existenz Allahs, Seine Einheit, Seine Gebote, Seine Verbote, über das Paradies und die Hölle informiert und uns Sein Buch übermittelt hat. Wer den Propheten nicht anerkennt, erkenne auch Allah nicht an.
Allah ist das absolute Wesen, das alles aus dem Nichts erschaffen hat und das die Macht hat, alles zu zerstören, wann immer Er will. Es sei eine große Gunst Allahs, uns aus dem Nichts ins Dasein zu rufen und uns mit allerlei Gaben auszustatten. Sich gegen Allah aufzulehnen, anstatt Ihm zu gehorchen, sei daher entweder Verleugnung oder Unachtsamkeit. Gehorsam gegenüber Allah bedeute, Seine Gebote zu befolgen und Seine Verbote zu meiden. Der Weg des Gehorsams gegenüber Allah führe über die Befolgung des Gesandten Allahs. Um Ihm zu folgen, müsse man ihn lieben, und um ihn zu lieben, muss man ihn kennen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.