Studie

Menschen mit Migrationshintergrund denken wegen AfD an Auswanderung

Die jüngsten Wahlerfolge der AfD haben viele erschreckt. Eine nun veröffentlichte Umfrage zeigt: Schon davor haben insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund über einen Umzug oder Auswanderung nachgedacht.

06
09
2024
AfD © Shutterstock
AfD © Shutterstock

Eine mögliche Regierungsbeteiligung der AfD im eigenen Bundesland sorgt laut einer Umfrage gerade bei Menschen mit Migrationshintergrund für Überlegungen zu einem Wegzug. Jeder dritte Befragte (33,8 Prozent) aus dieser Gruppe spielt demnach mit dem Gedanken, in diesem Fall das Bundesland zu wechseln. Das geht aus einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Kurzstudie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung hervor. Konkrete Pläne habe jeder Achte (12,5 Prozent), wobei dies für Menschen mit Herkunft aus dem arabischen Raum (24,1 Prozent) besonders häufig zutreffe.

Andere denken weniger über Wegzug nach

Unter Menschen ohne Migrationshintergrund denken mit 14,2 Prozent deutlich weniger über einen Wegzug aus dem eigenen Bundesland nach. Nur 3,4 Prozent hätten zudem konkrete Pläne, falls die AfD an der Regierung beteiligt sein sollte. Für die Studie mit dem Titel „Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne: Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD“ wurden bereits im März rund 3.000 Menschen aus einer fortlaufenden Untersuchungsgruppe des Zentrums befragt. Die Erhebung erfolgte also noch vor der Europawahl im Juni und den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am Sonntag, wo die AfD jeweils große Wahlerfolge erzielen konnte.

Gefragt nach möglichen Plänen, Deutschland ganz zu verlassen, gab fast jeder Vierte mit Migrationshintergrund an, dies zumindest hypothetisch zu erwägen. Unter den Befragten ohne Migrationshintergrund traf dies auf jeden Neunten zu. Konkrete Pläne gemacht haben nach eigenen Angaben 9,3 Prozent der Befragten mit und nur 1,9 Prozent der Befragten ohne Migrationshintergrund. (KNA, iQ)

Leserkommentare

gregek sagt:
Juden wollen teilweise auch nicht mehr in Europa leben, wegen bestimmter Migranten mit nordafrikanischen oder westasiatischen Migrationshintergrund
06.09.24
22:22
Marco Polo sagt:
Menschen mit Herkunft aus dem islam-arabischen Raum dürften sich sowieso in den islamischen Republiken dieser Welt viel wohler und heimischer fühlen. Dort können sie dann sagen: Endlich sind wir angekommen, wo das geliebte Schariarecht herrscht und die muslimische Kopftuchpflicht von oben herab verbindlich vorgegeben und verordnet ist. Heim ins islamische Reich des Friedens und der strengen Zucht und Ordnung - so soll es sein. Was will man mehr? Dort gibt es dann auch keine böse Parteien mehr wie die AfD-Partei, die ständig die herrschaftlichen Machtansprüche des Islam in Frage stellt und ablehnt. Wie herrlich könnte dort das fromme Leben aussehen, wenn nur noch der Islam alles und jeden fürsorglich steuert und beherrscht! Auswanderung und Umzug sind somit doch eine gute und sinnvolle Option für die vielen Frustrierten und Unzufriedenen, denen die unumschränkte Allmacht des Islam hier viel zu kurz kommt.
07.09.24
0:05
Dilaver_Ç. sagt:
Was im Umkehrschluss heißt: Drei Viertel wollen bleiben und gegen Rassisten die Stirn bieten. Es ist davon auszugehen dass Gewalttaten, ob durch Ausländer oder durch Deutsche, umso mehr zunehmen werden, je repressiver der deutsche Staat und je stärker die AfD sein wird. Armes Deutschland!
07.09.24
15:16
grege sagt:
Bei muslimischen Migranen wäre eine Wegzu wenig denkbar, zumal viele gerade nach Europa und insbesondere vorzugsweise nach Deutschland fliehen. Die Lebensverhältnisse scheinen hier um eine vielfaches besser zu sein als in den Herkunfgsländern selber. Schon diese Tatsache relativiert das ständige Wehklagen über hiesige Islamfeindlichkeit.
08.09.24
10:06