FREITAGSPREDIGTEN, 13.09.2024

Mawlîd-Nacht: Die Geburt des Proheten Muhammad (s)

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um Mawlîd, der Tag an dem der Prophet Muhammad(s) geboren wurden. Unser Prophet habe 23 Jahre lang seinen Mitmenschen den Islam vermittelt. In dieser Zeit habe er sie dazu aufgerufen, den Tawhîd dem Schirk vorzuziehen, sich gegen jedes Unrecht zu stellen, sich für Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit einzusetzen. Er lehrte und lebte sie, was der Grund dafür ist, dass er großes Vertrauen genossen hat.

Unser Prophet (s) habe sich gegen alles gestellt, was den Frieden der Gesellschaft gefährdet. Im Lichte der Offenbarung habe er sich für die Familie eingesetzt, ein gutes soziales Leben und einen guten Charakter. Durch seinen Einsatz habe er die Zeit der Dschâhiliyya beendet. Diese Zeit war geprägt von Ignoranz, Aberglauben, Rassismus und Unrecht. Der Prophet (s) setzte dem Wissen, Weisheit, Mäßigung, Charakter, Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit entgegen.

Es gibt viele Menschen, die verstoßen werden, sich einsam fühlen und deren Würde und Person angegriffen wird. Und auch gibt es Menschen, die anderen sogar die Menschlichkeit absprechen und deren Herzen erhärtet sind. Sie alle benötigen den belebenden Charakter unseres Propheten (s). Der Gesandte Allahs habe die Menschen dazu aufgerufen, nur an den einen Gott zu glauben und nur ihm zu dienen. Durch ihn wurde die Menschheit daran erinnert, was Lebenssinn und Weisheit sind. Sein Ruf ist es, der Ignoranz durch Wissen ersetzt und den Gewissenslosen lehrt, was Barmherzigkeit ist.

Bescheidene Lebensweise

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt ebenso die gesegnete Mawlîd-Nacht. Nach der mehrheitlich vertretenen Meinung sei unser Prophet am 12. Tag des Monats Rabiʿu l-ewwel geboren. Aus dem Anlass seiner Geburt werde die gesegnete Mawlîd-Nacht begangen. Jedes Jahr wird dabei eine besondere Eigenschaft des Propheten hervorgehoben. Dadurch ist es möglich, ihn im Rahmen der Veranstaltungen in der Woche der gesegneten Geburt des Propheten noch besser zu verstehen. Der Islam strebe an, Gesellschaften aus Menschen mit starkem Charakter zu schaffen und so dann eine friedliche Welt aufzubauen. Kommen Sie und lassen Sie uns selbst etwas Gutes tun. Lassen Sie uns mit dem heutigen Tage beginnen, das Leben unseres Propheten zu erlernen. Lassen Sie uns unserem Leben Schönes bescheren, indem wir uns von den schönsten edlen Charaktereigenschaften unseres Propheten aneignen.

Er sei bekannt mit seiner schlichten und bescheidenen Lebensweise. Lassen Sie uns auch fern sein von Luxus und Arroganz. Mit seiner Höflichkeit und Feinfühligkeit berührte er die Herzen der Menschen. Lassen Sie uns auch mit unseren Haltungen und Handlungen feinfühlig sein. Er näherte sich den Menschen mit Barmherzigkeit und Fürsorglichkeit. Lassen Sie uns auch barmherzig sein gegenüber unserem Umfeld. Er war bekannt für seine freundlichen Worte und sein freundliches Gesicht. Lassen Sie uns auch niemanden mit unseren Worten kränken und niemanden mit unseren Blicken verwunden. Er war ein vorbildhafter Familienvater, vorbildhafter Kaufmann, eine vorbildhafte Führungspersönlichkeit und vorbildhafter Freund. Lassen Sie uns ebenso die Prinzipien, die wir von unserem Propheten gelernt haben, in unsere Häuser, in unsere Arbeitsstellen und in unser Zeitalter übertragen.

Die Geburtsnacht des Propheten

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) werden diese Woche auch die Geburtsnacht des Propheten behandelt. Unser Prophet (s) sei als Barmherzigkeit für die Welten gesandt. Er war der erste Prophet in der Welt der Seelen und der letzte Prophet in der physischen Welt. Nach dem Propheten Isa gab es sechs Jahrhunderte lang keinen Propheten. Die Menschen, die vom Licht der Offenbarung beraubt waren, folgten ihren niederen Trieben. Es wurden Ordnungen geschaffen, in denen die Gerechten machtlos waren und die Starken sich im Recht sahen. Alle Arten von Übel wie das Töten, die Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Verrat waren an der Tagesordnung und die Ankunft des Propheten des Achir az-zamān, der Endzeit, wurde von allen weisen Menschen erwartet. Die Zeichen und Omen wiesen darauf hin, dass die Ankunft dieses Propheten nahte.

Als dieses Licht in der Morgendämmerung der zwölften Nacht des Monats Rabī‘ al-Awwal im Jahre 571 nach der Zeitrechnung am Horizont von Mekka erschien, besuchte sein Großvater Abdulmuttalib gerade die Ka’ba al-Muazzama. Plötzlich sah er, wie die Götzenbilder in der Ka’ba zu Boden fielen, als würden sie sich niederwerfen. Frau Schifā, die in dieser Nacht als Hebamme tätig war, sagte, dass während der Geburt die ganze Erde von Osten bis Westen mit Licht erfüllt war. Frau Fātima sagte, dass das Haus mit Licht erfüllt war und dass sie die Sterne bis zur Erde herabhängen sahen, als ob sie auf die Erde fallen würden. In dieser Nacht ereigneten sich auf der Erde noch viele andere wunderbare Dinge. Die Gelehrten, die die himmlischen Bücher kannten, sagten, dass diese Ereignisse die Geburt des Propheten der Endzeit ankündigten.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

EVERGREEN sagt:
Einen Schreibfehler habe ich inzwischen korrigiert. Gerade heute lese ich von Professor Mouhanad Khorchide , dem Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster, einen Beitrag mit der Überschrift „ Dem Islamismus besser vorbeugen „. Dort heißt es : „ Es sollte über Radikalisierung sowie über problematische Stellen der islami- schen Schriften aufgeklärt werden. „ Exakt dies Anliegen vertrat ich in meinem Leserkommentar zur Freitagspre- digt des IGMG vom 6.9.2024, welcher aber von IslamiQ nicht gebracht wurde, was ich als Zensur und eines Debattenmagazins unwürdig erlebe. Ich wiederhole den Leserkommentar, zumal er auch auf dieser Seite passt. »»EVERGREEN sagt: Auch die Freitagspredigt der IGMG [ erg. vom 6.9.2024 ] ist eigentlich dem Wahren verpflichtet. Doch im Schluss-Satz behauptet sie Unwahres. Wenn der Prediger die frühe islamische Geschichtsschreibung und die islamische Exegese mancher Koranverse ernstnähme, wüsste er: Auch Mohammed konnte brutale Grausamkeit und Intoleranz praktizieren. Auch die hebräische Bibel kennt schlimmste IS-hafte Passagen. Der Schoß ist leider jeweils fruchtbar noch bis heute. Durch Schönreden und Ausblenden bekommt man das Problem nicht in den Griff und kann man die Sorgen Muslimen und Nichtmuslimen nicht ausreden. Auch beim Islam muss das Problem der Gewalt, mit der er sich durchsetzte, innerislamische Auseinandersetzungen austrug, expandierte und bis heute vielfach virulent ist, von den ursprünglichen Wurzeln her ehrlich aufgearbeitet werden. Unehrlichkeit fördert nur weiteres Misstrauen. 07.09.24 14:14 «« Und die Plattform IslamiQ würde eher Vertrauen gewinnen, wenn sie selber auch Kritisches aus aus der islamischen Welt berichten würde. Warum wurde beispielsweise nichts darüber gemeldet, dass das Islamische Zentrum Fürstenwalde al-Salam wegen (angeblicher oder mutmaßlicher) Nähe des Vereins zur Muslimbruderschaft und Hamas geschlossen wurde? 14.09.24 19:54
14.09.24
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