FREITAGSPREDIGTEN, 20.09.2024

Vorbereitung auf das Jenseits, Demenz, Rituelles Gebet

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Vorbereitung auf das Jenseits. Unser Leben auf der Erde sei real, aber auch, dass wir sterben werden und das Leben im Jenseits ewig ist. Das Leben habe einen Sinn – man wurde nicht geschaffen, um die Zeit nach Lust und Laune zu vertreiben, sondern um unserem Schöpfer zu dienen. Allah beschenke uns mit vielen Gaben, um zu prüfen, wer sie schöner benutzt. Er prüfe, wer seine Gaben einsetzt, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Mitmenschen und die Gesellschaft. Wir alle lebten nur für eine bestimmte Zeit und seien nicht bloß für Spiel und Spaß erschaffen wurden. Der Tod werde der Zeitpunkt sein, der uns den Zustand unserer Seele aufzeigen wird. Unsere Absichten und Handlungen formen unsere Seele und wir werden für sie entweder belohnt oder bestraft werden. Der Koran sei das Buch, das uns den Weg weist.

Jedes Wort aus unserem Mund und jede Handlung, die wir tun, werde von den Schreiberengeln erfasst. Wir würden mit unseren Worten und Taten im Jenseits konfrontiert. Wer sich für Gutes und Gerechtes einsetzt, werde es dort sehen, und wer sich für Schlechtes und Unrecht einsetzt, werde es dort ebenfalls sehen. Dieses Bewusstsein sei es, was Muslimen Kraft gibt. Es sei eine Bedingung unseres Îmâns, an das Jenseits zu glauben. Als Muslime sei es unsere Aufgabe, auch für das zu arbeiten, was nach dem Tod kommt. Wir Menschen würden von Allah, dem Gerechten, zur Rechenschaft gezogen werden.

Demenz – eine schwere Krankheit

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Schwierigkeit der Krankheit Demenz. Demenz sei die Krankheit, die Betroffenen alle schönen Erinnerungen vergessen, Tage verwechseln oder sein Zuhause nicht wiederfinden lässt und sie somit auf andere angewiesen sind. Demenz sei eine schwere Krankheit, wobei die Nervenzellen im Gehirn Schaden erleiden. Dies führe wiederum dazu, dass die Gehirnfunktionen wie Erinnern, Denken und Entscheiden gestört werden. Demenz begegne uns oft im hohen, gebrechlichen Seniorenalter, wie es auch im Koran angedeutet wird. Doch sollte msn sich bewusst sein, dass Demenz tatsächlich Menschen jeden Alters bedrohen kann.

Besonders in Ländern mit intensiver Industrialisierung treffe diese Krankheit am häufigsten auf, und ihr Vorkommen nehme parallel zum Alter der Bevölkerung zu. Weltweit gebe es mehr als 55 Millionen Demenzkranke. Manche Gebote, Verbote und Empfehlungen des Islam haben auch eine schützende Wirkung vor Demenz oder können den Fortschritt dieser Krankheit verzögern. In diesem Sinne seien folgende Prinzipien und Empfehlungen besonders wichtig: Wir sollten uns immer mit etwas Neuem beschäftigen, sobald wir mit einer Aufgabe fertig sind und das Gebet und die Gottesdienste ordnungsgemäß und regelmäßig durchführen. Eine Ernährung mit erlaubten (halal) und reinen Nahrungsmitteln sei ebenfalls von Bedeutung. Zudem solle man sich aktiv in die Gemeinschaft einbringen, um soziale Beziehungen zu stärken sowie unser Gedächtnis durch Gottesgedenken (Dhikr) lebendig halten.

Bedeutung des rituellen Gebets

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird diese Woche die Bedeutung des rituellen Gebets thematisiert. Das Gebet, das aufrichtig und unter Einhaltung seiner Bedingungen und Regeln verrichtet wird, halte den Menschen von Schlechtigkeiten fern. Wer fünfmal am Tag bewusst betet, stärke seine Bindung zu Allah, erweise Ihm Ehrerbietung und legt Ihm Rechenschaft ab. Das rituelle Gebet sei gleich nach dem Iman die vornehmste Ibādā. Denn es sei die Zusammenfassung aller gottesdienstlichen Handlungen.

Es umfasse die materiellen Ibādāt wie die Zakat, da Ausgaben für Kleidung zur Bedeckung des Schambereichs getätigt werden. Es schließe den Hadsch ein, da die Hinwendung zur Ka’ba beim rituellen Gebet Pflicht ist. Es gleiche dem I’tikāf, da man während des rituellen Gebets an einer Stelle verharrt. Die Bedingung Niyya, die Absicht, erfordere Aufrichtigkeit. Es gleiche dem Fasten, denn mit dem Takbir sei dem Betenden ab diesem Zeitpunkt alles Erlaubte verboten. Es umfasse die körperliche Ibādāt wie Qiyām, Qirā’a, Rukū und Sadschda, da dabei die Gliedmaßen beansprucht werden. Schließlich gebe es die Belohnung des Dschihad, wenn man sich bemüht, die teuflischen und egoistischen Einflüsterungen und Gedanken, die einem während des Gebets in den Sinn kommen, abzuwehren. Das rituelle Gebet sei das beste Mittel, die Herzen zu reinigen.