Die Vorfälle in Berlin und Remscheid sind schockierende Beispiele für die tief sitzende institutionelle Diskriminierung gegenüber muslimischen Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Es ist unfassbar, dass Polizisten ein etwa 10-jähriges Kind, das lediglich eine palästinensische Flagge hält, jagen, umzingeln und festsetzen. Die Ausrede der Polizei, das Kind sei „zu seinem eigenen Schutz“ in Obhut genommen worden, ist nicht nur fadenscheinig, sondern ein klarer Versuch, unverhältnismäßiges und aggressives Verhalten zu rechtfertigen. Diese Bilder sprechen für sich und werfen ein verstörendes Licht auf den Umgang mit pro-palästinensischen Demonstranten in Deutschland.
Gleichzeitig zeigt der Fall des Schülers in Remscheid, wie tief Diskriminierung im Bildungswesen verankert ist. Ein Lehrer, der einen Fünftklässler wegen eines palästinensischen Trikots als Antisemiten beschimpft und das Kind demütigt, indem er es auffordert, das Trikot auszuziehen, ist nichts weniger als ein Skandal. Solche Übergriffe haben in unseren Schulen tagtäglich Platz und werden stillschweigend toleriert.
Die Benennung von Missständen und klarer Kritik an offensichtlicher Ungerechtigkeit darf nicht kriminalisiert oder unterdrückt werden. Die Vorfälle in Berlin und Remscheid machen deutlich, dass es dringend notwendig ist, über institutionelle Diskriminierung und staatliche Gewalt zu sprechen. Wenn Kinder und Jugendliche – nur weil sie muslimisch sind oder palästinensische Symbole zeigen – verfolgt, beleidigt oder erniedrigt werden, muss dies offen und ohne Angst vor Repressionen kritisiert werden dürfen.