









Ein Kind mit palästinensischer Flagge wurde bei einer Demo in Berlin von der Polizei festgenommen. Gleichzeitig häufen sich Berichte über Diskriminierung muslimischer Schüler in Deutschland.
Am vergangenen Samstag sorgten Videos aus Berlin für Aufsehen: Sie zeigen, wie Polizisten am Rande einer pro-palästinensischen Demonstration ein etwa 10- bis 11-jähriges Kind, das eine palästinensische Flagge in der Hand hält, jagen, umzingeln und festnehmen. Die Szenen lösten eine hitzige Diskussion in sozialen Netzwerken aus. Während viele die Polizeigewalt verurteilten, äußerten andere abfällige und menschenverachtende Kommentare.
Die Berliner Polizei behauptete in einer Pressemitteilung, das Kind sei „zu seinem eigenen Schutz in Obhut genommen“ worden, und es habe keine Festnahme stattgefunden. Der Vater des Kindes habe es nach 90 Minuten abholen können. Auf Nachfragen über den genauen Ablauf und die Rechtfertigung für das Vorgehen der Polizisten ging die Polizei jedoch nicht weiter ein. Einige Online-Nutzer behaupteten, das Kind habe Gegendemonstranten beleidigt, doch bestätigte die Polizei dies nicht. Weitere Videos der Situation zeigen hingegen keine Angriffe auf die Polizei, was Zweifel an den offiziellen Angaben aufkommen lässt.
Die zunehmende Kriminalisierung von Solidaritätsbekundungen mit Palästina sowie die Einschüchterung von Menschen, die auf diese Missstände hinweisen, sind alarmierend. Kritik an staatlichem Handeln oder institutionellen Problemen darf nicht als Angriff oder Extremismus abgestempelt werden. Eine gesunde Demokratie lebt von der freien Meinungsäußerung, insbesondere wenn es um den Schutz von Minderheiten und den Kampf gegen Diskriminierung geht.
Parallel zu diesem Vorfall mehren sich Berichte über Diskriminierung muslimischer Schüler an deutschen Schulen, insbesondere im Zusammenhang mit dem aktuellen Genozid in Gaza. Ein besonders besorgniserregender Fall ereignete sich kürzlich in Remscheid: Ein Junge der 5. Klasse trug ein Trikot der palästinensischen Fußballmannschaft in die Schule. Als ein Lehrer das Trikot bemerkte, reagierte er demnach sehr aggressiv. Er soll den Jungen als Antisemiten beschimpft haben und behauptete, das Trikot sei verboten. Der Lehrer forderte den Jungen sogar auf, das Trikot sofort auszuziehen, obwohl der Schüler erklärte, dass er nichts darunter trug. Der Lehrer soll entgegnet haben, dass dies ihm egal sei und das der Junge auch nackt dort sitzen könne. Weinend versuchte der Schüler, das Trikot auszuziehen, bis ihm ein Klassenkamerad seine Strickjacke zum Überziehen gegeben haben soll.