Libanon

UN: Mehr als halbe Million Menschen im Libanon vertrieben

Immer wieder bombardiert das israelische Militär Libanon. Hunderttausende Menschen verlassen in Panik ihre Häuser. Ein Teil schafft es ins Ausland.

06
10
2024
Libanon
Libanon © X, bearbeitet by iQ.

Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UN-Angaben immer größer. Mehr als eine halbe Million Menschen sei in dem Mittelmeerland inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA.

Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent. Seit dem 23. September hat Israel seine Raketenangriffe auf Ziele im Libanon massiv ausgeweitet.

Viele Tote und Verletzte

Stand 3. Oktober seien innerhalb eines Jahres mindestens 1.699 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete OCHA unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium. Fast 10.000 Menschen seien verletzt worden. 77 Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien umgekommen, allein 28 von ihnen innerhalb von 24 Stunden am 2./3. Oktober.

Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) waren Stand 3. Oktober mehr als eine halbe Million Menschen (541.527) im Land auf der Flucht.

Zehntausende Libanesen ins Ausland geflohen

Nach IOM-Angaben haben seit dem 23. September knapp 285.000 Menschen das Land verlassen, gut 40 Prozent von ihnen Libanesen. Fast 40.000 Libanesen seien ausgeflogen, ebenso 10.000 Syrer. Der Großteil der Menschen flüchte auf dem Landweg über die Grenzen, vor allem nach Syrien.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR registrierte nach OCHA-Angaben in Syrien 185.000 Ankömmlinge. Mindestens 4.000 Libanesen seien nach Berichten auch in den Irak geflüchtet. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Für diese Menschen auf der Flucht können doch vor allem islamische Bruderländer ihre Tore und die Grenzen weit aufmachen. Hyperreiche Golfstaaten schwimmen geradezu im Reichtum und können großzügig für eine wohlwollende Aufnahme der Heimatvertriebenen sorgen.
07.10.24
4:25