Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um den Gefährte Arkam (r). Er gehöre zu den glücklichen Menschen, die den Islam als erste angenommen haben. In seiner Zeit unterdrückten die Mekkaner die Muslime. Deshalb mussten die Muslime vorsichtig sein, wenn sie Ibâdas verrichten und sich Wissen aneignen wollten. In eben dieser Zeit habe der Gefährte Arkam (r) sein Haus als Treffpunkt angeboten. Hier konnten die Muslime zusammenkommen, vom Propheten (s) den Koran lernen und ihren Zusammenhalt stärken. Das Haus von Arkam (r) wurde damit zur ersten Schule der Muslime.
Im Haus von Arkam (r) lernten Muslime, wie wichtig es sei, sich gemeinsam mit einem Lehrer Wissen anzueignen, und sie lernten aneinander geschwisterlich zu lieben. Es liege nun an den Muslimen, die Tradition des Gefährten Arkam (r) in der modernen Welt lebendig zu halten. Es sei wichtig, Freunde und Geschwister zu fragen, wie es ihnen gehe. Es sei wichtig, sich um sie zu kümmern. Und es sei auch wichtig, dass Muslime mehr über die Schönheiten des Islams lernen.
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş führe diese Tradition fort, indem sie Vorträge in Häusern und Wohnungen organisieren. Dadurch werden diese zu Orten, in denen sie selbst und die Gäste zusammenkommen und lernen. Wohnungen seien nicht bloß Orte, in den man sich zurückziehe, sondern Orte, in denen Zikr gemacht, Koran gelesen werde und Menschen sich Wissen aneignen können.
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert den bewussten Umgang mit den Problemen in der Nähe. Die Ehe sei die freie Entscheidung von Mann und Frau, ein gemeinsames Leben zu führen. Diese Entscheidung schaffe eine äußerst enge Verbindung zwischen zwei Menschen, in der gegenseitige Liebe, Respekt und Barmherzigkeit an erster Stelle stehen sollten. Ein liebevoller, zugleich respektvoller Umgang sei unerlässlich, denn nur durch diese Eigenschaften können die Ehepartner die innere Ruhe finden. Dennoch sei es eine Realität des Lebens, dass in der Ehe manchmal Probleme auftreten.
Achtsamkeit bedeute -für Mann und Frau- die Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse des Ehepartners wahrzunehmen und zu verstehen. Es gehe darum, sich der inneren Welt des Ehepartners und der Ehepartnerin bewusst zu werden und eine Brücke zwischen dieser und der eigenen inneren Welt zu schlagen. Durch dieses Bewusstsein können die Ehepartner ihre Beziehung reif und verantwortungsbewusst gestalten und ihre Gefühle angemessen managen. Sie reagieren auf Probleme nicht mit Wut, Geschrei oder Gewalt, sondern mit ruhiger Besonnenheit.
Um die Ehe auf einer soliden Basis zu halten, sei es zunächst wichtig, unsere eigenen emotionalen Reaktionen und Bedürfnisse zu erkennen. Dieser Schritt lege die Grundlage dafür, die Gefühle des Partners besser zu verstehen. Außerdem sollten sie, statt bestehende Probleme zu ignorieren, sie aktiv angehen und mit Vernunft, Geduld und einer lösungsorientierten Haltung anpacken. Hier sei es entscheidend, dass wir uns gegenseitig mit Verständnis, Liebe und Barmherzigkeit begegnen. Sollte es notwendig sein, könne man auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.