Eine islamische Mittelschule in Wien wurde mit islamfeindlichen Parolen beschmiert. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Am Freitag wurde in Wien eine islamische Volks- und Mittelschule Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Unbekannte beschmierten die Fassade des Geländes mit der Parole „Terror Schule“. Die Polizei ermittelt in dem Fall.
Den Vorfall haben der Schulwart und die Reinigungskraft am Nachmittag bemerkt. Sie gehen davon aus, dass sich der Vorfall zwischen 11:00 – 12:00 Uhr ereignet haben muss. Die Schule hat Anzeige erstattet, worauf die Polizei vor Ort die ersten Untersuchungen aufnahm und nun im Fall ermittelt. Der Vorstand der Schule erklärte gegenüber IslamiQ, dass sie die Schmierereien aufs Schärfste verurteilen. „Wir hoffen, dass dieser Vorfall so schnell wie möglich aufgeklärt wird und der oder die Täter gefasst werden.“
Nachdem die Eltern informiert worden sind, seien viele Eltern beunruhigt gewesen. Die Polizei versicherte, dass sie in Zukunft auf Streife ein gesondertes Auge auf die Schule werfen würde. Die Schule erklärte, dass sie den Fall auch der Dokumentationsstelle gegen antimuslimischen Rassismus gemeldet hätten.
Die Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus in Österreich verzeichnete im Jahr 2023 insgesamt 1522 Meldungen von antimuslimischem Rassismus, was einen neuen Höchststand darstellt und eine Zunahme von etwa 200 Fällen im Vergleich zu 2022 bedeutet. Mehr als ein Drittel dieser Meldungen wurde nach dde 7. Oktober registriert.
Die Dokustelle verzeichnete neben dem letzten Quartal auch im Mai einen Anstieg der Meldungen, der auf eine Studie der Universität Wien unter muslimischen Schülerinnen und Schülern und die mediale Berichterstattung darüber zurückgeführt wird. Der Jahresbericht 2023 hebt hervor, dass die tatsächliche Zahl der Übergriffe vermutlich höher liegt. Khalil warnte vor einer besorgniserregenden Entwicklung, die zur Spaltung der Gesellschaft beitrage, und forderte mehr Aufmerksamkeit für das Thema sowie Workshops und Beratungen für Betroffene. Die Dokustelle wird vom Sozialministerium und der Stadt Wien gefördert.