Studie

Glaube an Gott bei jungen Muslimen höher als bei Katholiken

Religiöse Vielfalt nimmt in Deutschland zu, der Glaube an Gott bei jungen Christen geht hingegen zurück. Bei Muslimen hingegen sieht die Sache anders aus. Zu diesem Schluss kommt die jüngste Shell Jugendstudie.

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Ramadan - spirituelle Nahrung für den Muslim
Symbolfoto: Spiritualität. Vor allem in der Kadr-Nacht von Bedeutung © by Jenny Poole auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Religion spielt bei christlichen Jugendlichen laut neuester Shell Jugendstudie eine immer geringere Rolle. Bei muslimischen Jugendlichen ist die Relevanz des Gottesglaubens laut Studie dagegen deutlich höher, wie aus der am Dienstag in Berlin veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.

Sie stieg innerhalb von 20 Jahren von 72 auf 79 Prozent. Muslimische Jugendliche seien „nicht nur ‚glaubensfest‘, sie integrieren ihren Glauben auch stärker in ihren Alltag“, erklärten die Studienautoren. 37 Prozent der jungen Muslime beten demnach ein- oder mehrmals am Tag, weitere 26 Prozent zumindest ein- oder mehrmals in der Woche. Nur eine Minderheit von 13 Prozent betet nach eigener Auskunft nie.

Junge Muslime haben demnach auch einen größeren Kinderwunsch als jugendliche Angehörige anderer Religionen oder ohne Religionszugehörigkeit. 84 Prozent der muslimischen Befragten wollen Kinder; bei den Protestanten sind es 74 Prozent, bei den Katholiken 71 Prozent. Den geringsten Kinderwunsch haben mit 57 Prozent die Jugendlichen, die keiner Glaubensgemeinschaft angehören.

Junge Katholiken und ihr Gottesglaube

Nur noch 38 Prozent der jungen Katholiken geben an, dass ihnen der Gottesglaube wichtig sei. 2002 waren es noch 51 Prozent. Auch bei Protestanten wird der Gottesglaube zunehmend unwichtiger (von 38 auf 35 Prozent).

Nur noch die Hälfte aller 12- bis 25-Jährigen gehört demnach in Deutschland einer der beiden großen christlichen Kirchen an; im Jahr 2002 waren es noch zwei Drittel. Der Anteil muslimischer Jugendlicher stieg in diesem Zeitraum demnach stetig an (von 4 auf 12 Prozent). Fast ein Drittel aller Jugendlichen gehört keiner Religionsgemeinschaft an.

Auch im Alltag verliert der Glaube für christliche Jugendliche demnach an Bedeutung. Von allen Befragten beten 18 Prozent mindestens einmal in der Woche, 31 Prozent seltener. 49 Prozent beten laut eigener Aussage nie; letzteres sagten laut Studie im Jahr 2002 nur 29 Prozent. Bei der Frage nach dem Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen bringen Jugendliche den Kirchen das größte Misstrauen entgegen (2,4 Punkte vom Höchstwert 5). So vertrauen sie etwa der Bundesregierung, der EU, Banken und auch den Parteien mehr als den Kirchen.

Für die 19. Shell Jugendstudie wurden rund 2.500 junge Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren befragt. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Dilaver_Ç. sagt:
Als Muslime können wir dieser Entwicklung zur areligiösen Gesellschaft nur gegensteuern, indem wir den großen Dschihad konsequent praktizieren. Egal wo wir leben. Mögen wir nicht zu den Verlierern gehören, sondern zu den Gewinnern.
15.10.24
16:40
Minimalist sagt:
Ein "Glaube an Gott" zeigt sich natürlich auch bei jungen Menschen unterschiedlich. Wenn man sie fragt, wen oder was sie mit "Gott" auf einer Glaubensebene konkret verbinden, erhält man hierzu unterschiedliche Antworten und Sichtweisen. "Gott" lässt sich verschiedentlich definieren und zudem interpretieren - je nachdem nach welchem Weltbild die religiöse Erziehung und Indoktrination erfolgt ist. Junge Muslime (m/w/d) sind sicherlich gegenüber lehrenden und autoritären Imamen viel stärker unterwerfungsbereit und folgsam als dies bei jungen Katholiken gegenüber Priestern der Fall ist. Damit sind sie auch radikaleren Einflüsterungen & Verführungen durch extremistische Koranprediger oftmals leichtfertiger zugetan und ausgeliefert. Insofern sieht die Sache bei Muslimen wirklich ganz anders aus.
16.10.24
1:30
grege sagt:
In diesem Forum alleine zeigen unsere Islamrassisten, was unter "großem Dschihad" zu verstehen ist, nämlich die Verherrlichung von Judenhass, Homophobie sowie Verherrlichung von Terrorismus. Letztlich sind solche armen Gestalten nur Maulhelden, die lieber ihre westliche Komforzone nicht verlassen wollen.
20.10.24
8:03