Ein Museum soll helfen, Einwanderung als Teil der deutschen Geschichte zu verstehen. Nun steht fest, wie es heißen wird. Der gewählte Name ist bewusst weiblich.
Das in Köln geplante deutsche Integrationsmuseum soll den Namen „Museum Selma“ tragen. Das teilte der Museumsverein Domid am Dienstag mit. Der Name wurde demnach im Beisein von NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) im Kölner Stadtteil Kalk enthüllt, wo das Museum 2029 öffnen soll. Er verbinde einen keltischen Begriff für ’schöne Aussicht‘ mit arabischen Begriffen, die ‚Harmonie‘ und ‚Frieden‘ bedeuteten, erklärte der Marketingleiter des Vereins, Timo Glatz. Das Projekt wird von Land und Bund mit rund 44 Millionen Euro gefördert.
Der Vorname Selma ist laut Glatz in dutzenden Ländern der Welt verbreitet. „Wir haben uns bewusst entschieden, einen Frauennamen zu verwenden, um gerade beim häufig männlich wahrgenommenen Phänomen der Migration die weibliche Perspektive zu stärken.“
Ministerin Paul betonte, die Planung durch den Verein werde bereits seit langem vom Land unterstützt. Domid habe in den vergangenen 30 Jahren über 150.000 Zeitzeugnisse gesammelt, die verdeutlichten, wie vielfältig die Geschichten von Einwanderern seien. „Damit setzen wir auch ein Zeichen, dass Migration unsere Gesellschaft mitgestaltet hat und die Geschichte von Einwanderung und den Menschen, die zu uns gekommen sind, ein fester Bestandteil der Geschichte unseres Landes sind“, so Paul.
Neben der Unterstützung durch Bund und Land NRW hilft dem Verein zufolge auch die Stadt Köln bei dem Projekt. Sie stelle ein altes Werksgebäude in Kalk im Erbbaurecht zur Verfügung. Für die Architektur und die Gestaltung der Ausstellung laufe derzeit ein Vergabeverfahren. Der Siegerentwurf soll im kommenden Frühjahr bekanntgegeben werden. (KNA/iQ)