Freitagspredigten, 25.10.2024

Wohltätigkeit, Regeln in der Moschee, Rechte der Nachbarn

Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Wohltätigkeit. Wohltätig zu sein bedeute, etwas von seinem Geld und Vermögen für Allah auszugeben, Bedürftige zu beschützen und sich für sie einzusetzen. Dazu gehöre die Familie, Verwandten, Nachbarn, Geschwister im Glauben und in der Menschlichkeit. Sich um andere kümmern zu dürfen, tue dem eigenen Herzen gut und bereichere die Gesellschaft. Indem Muslime sich um andere kümmern, stärken sie ihre Verbundenheit und den Zusammenhalt. 

Es sei nicht klug, Wohltätigkeit aufzuschieben. Wenn man sich den Tod vor Augen halten würden, dann werden sie nicht zögern. Denn sobald der Tod sie trifft, haben sie nicht mehr die Möglichkeit, der eigenen Seele etwas Gutes zu tun. Deshalb sollten Muslime die Möglichkeiten erkennen, die sich ihnen biete, um wohltätig sein zu können.

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş unterstütze auch dieses Jahr wohltätige Projekte. Die Spenden werden beispielsweise genutzt, um die Kosten der Moscheen zu decken oder Hafis-Kurse anzubieten. So versuche man den Kindern etwas Schönes zu hinterlassen. Die Wohltätigkeit innerhalb der Umma mache es möglich, dass die IGMG in verschiedenen Regionen auf der Erde den Bedürftigen und Unterdrückten zur Hilfe eilen könne.

Anstandsregeln in der Moschee

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Anstandsregeln in der Moschee. Eine bedeutende Sunna des Propheten Muhammad (s) ist das gemeinschaftliche Gebet, das er selbst in schweren Zeiten nie vernachlässigte. Er betonte, dass der Besuch der Moschee und das gemeinschaftliche Gebet wertvoller seien als das individuelle Gebet. Moscheen, als zentrale Orte der Gemeinschaft, erfordern ein bewusstes Verhalten von den Gläubigen. Bereits zu Hause sollte man sich auf den Besuch vorbereiten, dazu gehöre Körperpflege, angemessene Kleidung und das Vermeiden von stark riechenden Speisen. In der Moschee sei es wichtig, die Stille zu wahren, Handys stummzuschalten und beim Koranlesen zuzuhören.

Der Prophet legte großen Wert auf Gemeinschaft und Ordnung im Gebet. Muslime sollten die vordersten Reihen einnehmen und sich dem Imam folgen, ohne ihn zu stören. Am Freitag, dem Höhepunkt der Woche, versammeln sich alle Gläubigen zum Freitagsgebet, wobei die Predigt aufmerksam verfolgt werden sollte. Beim Verlassen der Moschee seien Freundlichkeit und Respekt wichtig, um die Gebetsatmosphäre zu bewahren. Der Prophet lehrte, dass diejenigen, die an die Moscheen gebunden sind, am Tag der Auferstehung besonderen Segen erhalten werden.

Rechte der Nachbarn

In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Rechte der Nachbarn. Der Islam fördere das Gute und verbietet das Schlechte, wobei das Nachbarschaftsrecht eine gesetzliche Verankerung erhalte. Allah betone im Koran die Wichtigkeit, gütig zu sein, nicht nur zu Verwandten, sondern auch zu Nachbarn, unabhängig von deren Status oder Glauben. Der Prophet Muhammad (s) unterstreiche in verschiedenen Hadithen die Bedeutung der guten Behandlung von Nachbarn, indem er zur Gastfreundschaft und zur Vermeidung von Streitigkeiten aufruft. Das Nachbarschaftsrecht gliedere sich in drei Stufen: Nichtbelästigung, Nachsicht und aktive Freundlichkeit. Muslime seien aufgefordert, ihren Nachbarn in allen Lebenslagen beizustehen, um Feindseligkeiten zu vermeiden und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern, unabhängig von deren Glaubensüberzeugungen oder gesellschaftlichem Status.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.