Schweiz

Skandal im Gefängnis – Muslime erhielten Schweinefleisch

Nach einer Durchsuchung im Gefängnis Cazis GR stellte sich heraus, dass muslimische Häftlinge unwissentlich Schweinefleisch erhielten – ein Skandal mit weitreichenden Folgen.

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2024
Schweinefleisch im Gefängnis © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Schweinefleisch im Gefängnis © shutterstock, bearbeitet by iQ.

In der Justizvollzugsanstalt Realta im Konton Graubünden hat eine Durchsuchung zur Entdeckung von Schweinefleisch in angeblich reinen Rindfleischprodukten geführt. Diese Entdeckung betrifft besonders muslimische Gefangene, da Schweinefleisch im Islam als verboten gilt.

Der betroffene Metzger wurde umgehend freigestellt, und die Anstaltsmetzgerei wurde geschlossen, wie das kantonale Amt für Justizvollzug am Dienstag mitteilte.

Die Untersuchungen wurden im September eingeleitet, nachdem mehrere Insassen Strafanzeige erstattet hatten. Bei der Kontrolle stellten die Behörden in neun Rindfleischprodukten undeclared Schweinefleisch fest. Besonders auffällig war ein Rindsplätzli, das zu 67 Prozent aus Schweinefleisch bestand, wie Regierungsrat Peter Peyer (SP) bestätigte.

Fahrlässigkeit oder Absicht?

Eine strafrechtliche Untersuchung soll nun klären, ob diese Falschdeklaration fahrlässig oder möglicherweise absichtlich und auf einen diskriminierenden Hintergrund zurückzuführen sei. Etwa die Hälfte der über 200 Häftlinge in Cazis sind muslimisch und wären direkt betroffen. Die Behörden entschuldigten sich öffentlich und kündigten an, dass Fleischprodukte zukünftig nur noch von externen Lieferanten bezogen werden, um ähnliche Vorfälle zu verhindern.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Laut einer Schweizer Strukturehebung beträgt der Anteil der Anhänger des Islam in der Schweiz in etwa 5,5 % an der Gesamtbevölkerung mit über 15 Jahren. Etwa die Hälfte der Gefängnisinsassen - also 50 % - in Cazis ist muslimisch, wie hier aufgeführt. Da stellt sich schon die Frage, ob Muslime wesentlich häufiger straffällig werden als Nicht-Muslime bzw. Ungläubige. Wenn ja, dann wäre dies schon ein großer Skandal ohnegleichen. Die hier beschriebene Fleischverköstigung im Gefängnis muß nicht zum Aufreger des Tages gemacht und unnötig skandalisiert werden. Die muslimischen Gefangenen sollten froh sein über die Schweizer Haftbedingungen und dankbar. In den düsteren Kerkern und staatlichen Folterkellern, wie sie in islamischen Ländern vielfach betrieben werden, würde ihnen stattdessen ganz gehörig das Hören und Sehen vergehen.
01.11.24
0:20
Mensch sagt:
@Minimalist - Ich würde gerne wissen, woher Sie die Zahlen erhalten? Bitte ergänzen Sie den Link bzw. die Quelle zu der Statistik, aus der Sie sich bedient haben, damit Ihre Aussagen faktisch untermauert werden und nicht wie aus der Luft gegriffen klingen. Vielen Dank im Voraus!
01.11.24
11:35
Mensch sagt:
Wahrscheinlich wurde irgendjemand dafür bezahlt, irgendetwas, was nicht der Wahrheit entspricht, zu behaupten. So wird mit einfachen Mitteln Stimmung und Spaltung bei den Lesern betrieben, die solche propagierenden Inhalte aufnehmen. Warum? Weil es effizient, womöglich langfristig effektiv ist und sie sich auf diese Art für ihre extremistische Ideologie engagieren können. Jedenfalls habe ich hier ein Input, die die Behauptungen von minimalist eindeutig widerlegen: 1. Das Bundesamt für Statistik erhebt im Rahmen der Strafvollzugsstatistik gemäss Statistikerhebungsverordnung (SR 432.012.1) vom 30. Juni 1993 keine Daten zur Konfessionszugehörigkeit der Gefangenen im Schweizer Strafvollzug. Auch die zehn grössten Justizvollzugsanstalten führen keine solchen Statistiken. Link:https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20153232 Ich wünsche mir ein Internet ohne kollektive Anonymität, damit die Welle von Lügen und falsche Behauptungen stagnieren und das Netz zu einem etwas besseren Ort für die Menschen wird.
01.11.24
11:55
grege sagt:
@ Mensch Ihre Forderung sollte auch für Muslime gelten, die gerne die Islamfeindlichkeit instrumentalisieren und diesbezüglich ebenso mit angeblichen Statistiken argumentieren. Auf der einen Seite müssen Statistiken immer auf ihre Validität und Signifikanz überprüft werden, auf der anderen Seite sollte man Statistiken nicht pauschal bei Abweichung vom eigenen Wunschdenken verkennen.
02.11.24
7:43
Minimalist sagt:
Grundsätzlich sollte man Texte/Kommentare immer genau lesen. Hier im Artikel heisst es: "Etwa die Hälfte der über 200 Häftlinge in Cazis sind muslimisch..." - somit 50 % der einsitzenden Gefangenen. Wenn man über die Google-Suche "Schweizer Strukturerhebung Muslime" eintippt, dann gelangt man zu den entsprechenden Zahlenangaben bezüglich der Muslime in der Schweiz. Und so ergab sich auch meine Fragestellung, die keineswegs aus der Luft gegriffen ist und auch von mir nicht als Tatsachenbehauptung aufgestellt wurde. Hat das jeder Mensch nun verstanden? Also zuerst immer einen Artikel gut durchlesen und dann erst fundiert lospoltern oder es bleiben lassen. Die "Neue Zürcher Zeitung" beklagte am 26.06.2024 in einer Artikel-Überschrift folgendes: "Die deutsche Regierung macht Islampolitik, ohne zu wissen, wie viele Muslime es im Land gibt." "In der Schweiz kennt man die deutschen Sorgen nicht." "Dort wird die allgemeine Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft - ob öffentlich-rechtlich oder nicht - in einer jährlichen Befragung erhoben, parallel dazu gibt es eine gesonderte Erhebung , die nach konkreten Glaubensinhalten fragt." Und der Schlußsatz der NZZ lautet: "Systematisches Wegschauen hat beim Thema Islam in Deutschland schließlich Tradition." >> Wollen wir also hoffen, daß die nächste Bundesregierung beim Thema Islam zukünftig akribisch genau hinschaut.
02.11.24
23:56