Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um Treue. Treue spiele im Islam eine wichtige Rolle. Sie bedeute seine Versprechen zu halten und seine Beziehung zu anderen Menschen aufrechtzuerhalten. Treue bedeutet auch, das Gute, das uns jemand tat, nicht zu vergessen und dankbar zu sein. Ein treuer Mensch schätze nicht gering, was für ihn getan werde.
Wenn von Treue die Rede sei, kommen einem nicht bloß Mitmenschen in den Sinn. Es sei die Treue gegenüber dem Schöpfer, die für Gläubige das wichtigste ist. Bevor Allah den Menschen auf die Welt schickte, verlangte er von ihm ein Treueschwur. Es gebe Menschen, die ihrem Schöpfer treu bleiben und Menschen, die auf ihren Nafs und Schaytân hören und ihr Wort Allah gegenüber brechen. Treu zu bleiben hängt davon ab, an einen Tag zu glauben, an dem die Menschen zur Rechenschaft gezogen werden.
Als bestes Beispiel für die Treue gelte der Prophet Muhammad (s). Er hielt Abmachungen ein und habe es nicht vergessen, wenn ein Mensch etwas Gutes getan hat.
Die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert in ihrer Freitagspredigt die Aufgaben gegenüber den Sterbenden. Das Leben sei vergänglich: Alles, was beginne, ende; alles Lebende werde sterben. Im Islam sei der Tod jedoch kein Ende, sondern der Beginn eines neuen Lebens. Muslime haben besondere Pflichten gegenüber kranken und verstorbenen Glaubensgeschwistern. Kranke sollen besucht und getröstet werden, und vor dem Tod werde empfohlen, um Vergebung zu bitten und spirituelle Verse zu rezitieren. Beim Tod eines Muslimen spreche man „Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück” und wahre Geduld und Gottvertrauen. Die Gemeinschaft sei verpflichtet, die Toten rituell zu waschen, einzuhüllen, für sie zu beten und sie zu beerdigen. In den ersten drei Tagen werde den Hinterbliebenen durch Nachbarn und Verwandte geholfen, und Erbschaftsangelegenheiten werden erst später besprochen.
In der Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Würde des Menschen und der Dienst am Menschen. Unter allen Geschöpfen sei es der Mensch, dem die höchste Würde zukommt. Daher sei es wichtig den Menschen nicht auf sein Äußeres zu begrenzen.
Der Islam verbiete dem Starken den Schwachen zu tyrannisieren, dem Reichen den Armen zu drangsalieren und Leuten von hohem Rang anderen gegenüber hochmütig zu sein und Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Rasse als minderwertig anzusehen. Wenn aber der Mensch seinen Wert nicht wertschätze und die Grenzen der Menschlichkeit mit Füßen trete, werde alles besondere in seinem Leben verlieren.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.