Seit über zehn Jahren soll es in einem Lohner Friedhof einen muslimischen Bereich geben. Eine Petition soll das Projekt nun voranbringen.
Auf einem kommunalen Friedhof in Lohne ist ein muslimischer Bereich geplant. Seit über zehn Jahren kommt das Projekt nicht voran. Der Islamische Kulturverein, der Runde Tisch Lohne für Integration und Völkerverständigung, der Verein Amasya Spor Lohne, der Heimatverein Lohne und das Lohner Industriemuseum starteten am Freitag eine Petition. Sie rufen alle Bürger dazu auf, die Forderung nach einem kommunalen Friedhof mit muslimischem Bereich per Unterschrift zu unterstützen. Über 300 Unterschriften sind bisher eingegangen.
Als Begründung heisst es: „Wir wünschen uns von der Stadt Lohne, zeitnah konkrete Schritte zu unternehmen, einen kommunalen Friedhof mit einem muslimischen Bereich zu errichten. Dies ermöglicht die gleichberechtigte Bestattung aller Menschen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Miteinanders in unserer Stadt.“, so der Initiator der Petition und Vertreter des Islamischen Kulturvereins Ahmet Öncü. Zusammen in Vielfalt zu leben, heiße auch, das Sterben und die Trauerarbeit gemeinsam in den Blick zu nehmen. Vor allem für muslimische Mitbürger fehle es an angemessenen Bestattungsmöglichkeiten. So könnten die Verstorbenen nicht ortsnah nach islamischem Ritus bestattet werden.
Unterstützer kommentierten mit: „Es ist wichtig und richtig unseren muslimischen Mitmenschen die sich hier so heimisch fühlen diese Möglichkeit zu geben.“ oder „Menschen mit muslimischem Glauben, die hier Leben und Arbeiten, sollten auch das Recht haben, hier beerdigt zu werden.“
Aktuell ist in jeder deutschen Großstadt ein muslimisches Grabfeld vorhanden, sowie auch in kleineren Städten. Zu den bundesweit über 300 muslimischen Grabfeldern auf städtischen Friedhöfen erfolgt keine Erfassung der Bestattungen auf Bundes- oder Länderebene. Das Verfahren ist nicht standardisiert, ortsabhängig und somit Aufgabe der kommunalen Friedhofsverwaltung und des Grünflächenamtes.