Österreich

IGGÖ will eigene Imame in Österreich ausbilden

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich will eine Imamusbildung etablieren, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Landes eingeht. Ein Fokus liegt auf interreligiösem Dialog und Seelsorge.

03
12
2024
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Symbolbild: Imame in der Moschee
Symbolbild: Imam in der Moschee © shutterstock, bearbeitet by iQ

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) will mit einer neuartigen Imamausbildung einen „österreichischen Weg“ einschlagen. Im Rahmen einer Fachtagung in Wien stellte die IGGÖ am Montag ihre Pläne vor: Eine eigenständige Akademie soll Imame ausbilden, die den speziellen Bedürfnissen und Gegebenheiten in Österreich gerecht werden.

Ziel ist, die Abhängigkeit von ausländischen Institutionen zu verringern und die Ausbildung an österreichischen Universitäten zu verankern.

IGGÖ-Präsident Ümit Vural betonte, dass Österreich mit seiner seit 1912 bestehenden Anerkennung des Islams eine besondere Ausgangslage habe, um europaweit Maßstäbe zu setzen. Erste Gespräche mit den Universitäten Wien und Innsbruck sowie der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien/Krems über eine mögliche Zusammenarbeit seien vielversprechend. Die Akademie soll neben theologischen und pädagogischen Schwerpunkten auch auf Seelsorge und interreligiösen Dialog setzen.

Derzeit sind in Österreich rund 200 Imame tätig, die überwiegend im Ausland, etwa in der Türkei oder Bosnien, ausgebildet wurden. Mit der neuen Ausbildungsmöglichkeit wolle man auch Frauen den Zugang ermöglichen, damit sie sich zu weiblichen Religionsbediensteten ausbilden lassen können. Vural sieht die IGGÖ in der Verantwortung, nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern auch Brückenbauer zwischen Religionen und Gesellschaft auszubilden.

Ein Zeitplan oder Details zur Finanzierung wurden noch nicht bekanntgegeben.