Aalen

Gemeinderat lehnt AfD-Antrag zum Kopftuchverbot ab

Ein AfD-Antrag zum Kopftuchverbot im Aalener Gemeinderat stieß auf breite Ablehnung. Kritiker werfen der Partei Diskriminierung und Angriff auf die Religionsfreiheit vor.

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Symbolbild: Gemeinderat © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Gemeinderat © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Ein Vorstoß der AfD sorgte im Aalener Gemeinderat für hitzige Debatten. Die Partei beantragte, religiöse Symbole und Kleidungsstücke wie Kopftücher, Kippas und Kreuze im Sitzungssaal zu verbieten. Der Antrag zielte darauf ab, die Geschäftsordnung des Gemeinderats entsprechend zu ändern. Doch der Widerstand war groß: Alle anderen Fraktionen lehnten den Antrag ab, und selbst innerhalb der AfD gab es keine geschlossene Zustimmung.

Andreas Lachnit (AfD) argumentierte, der Antrag diene der Neutralität und verhindere „religiöse Werbung“ im Amt. Doch Sozialbürgermeister Bernd Schwarzendorfer stellte klar, dass ein solches Verbot gegen die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit verstoße. Auch die übrigen Fraktionen kritisierten das Anliegen scharf.

Auch die CDU-Politikerin Nadine Patzelt bezeichnete den Antrag als durchschaubaren Angriff, der sich vor allem gegen die Kopftuch tragende Stadträtin Seren Yilmaz (Vision Aalen) richte. „Ein Kopftuch passt wohl nicht in ihr Weltbild“, warf sie der AfD vor. Alexander Asbrock (Grüne) hob hervor, dass der Antrag das Ziel habe, Misstrauen zu säen und gezielt Muslime zu diskriminieren. „Wir lehnen dieses vergiftete Vorhaben entschieden ab“, betonte er.

Die Abstimmung im Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss endete eindeutig: 19 Gegenstimmen, drei Ja-Stimmen und eine Enthaltung. Die Entscheidung geht nun in die finale Abstimmung im Gemeinderat am 12. Dezember. Bereits jetzt ist jedoch klar, dass der Antrag als Symbolpolitik ohne breiten Rückhalt abgelehnt wird.