Kriegstrauma in Gaza

Studie: 96 Prozent der Kinder in Gaza leben in ständiger Todesangst

Nahezu jedes Kind in Gaza lebt in ständiger Angst vor dem Tod, und fast die Hälfte von ihnen sehnt sich nach Erlösung durch den Tod. Eine aktuelle Studie zeichnet ein erschreckendes Bild der Folgen des Gaza-Kriegs.

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2024
Kinder in Gaza leben in Angst © shutterstock, bearbeitet by iQ
Kinder in Gaza leben in Angst © shutterstock, bearbeitet by iQ

Eine neue Studie beleuchtet die erschreckenden psychologischen Auswirkungen des Krieges auf Kinder in Gaza. Demnach gaben 96 % der befragten Kinder an, dass sie das Gefühl haben, ihr Tod stehe unmittelbar bevor. Fast die Hälfte der Kinder wünscht sich aufgrund der erlebten Traumata den Tod.

Die Bedarfsanalyse, durchgeführt von einer in Gaza ansässigen NGO mit Unterstützung der Wohltätigkeitsorganisation „War Child Alliance“, ergab außerdem alarmierende Zahlen: 92 % der Kinder können die Realität nicht akzeptieren, 79 % leiden unter Albträumen und 73 % zeigen Symptome von Aggression.

„Dieser Bericht zeigt schonungslos, dass Gaza einer der erschreckendsten Orte der Welt ist, um ein Kind zu sein“, erklärte Helen Pattinson, Geschäftsführerin von War Child UK. „Neben der Zerstörung von Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern hinterlässt der Krieg eine Spur psychologischer Verwüstung, die zwar unsichtbar, aber nicht weniger zerstörerisch ist – und das an Kindern, die keinerlei Verantwortung für diesen Krieg tragen.“

Aktuelle Situation wahrscheinlich noch schlimmer

Die Umfrage wurde im Juni dieses Jahres durchgeführt, und die Ergebnisse könnten die aktuelle psychologische Belastung der Kinder in Gaza unterschätzen. Seitdem sind mehr als 14 Monate mit anhaltenden Angriffen vergangen. Schätzungen zufolge beläuft sich die Zahl der Todesopfer in Gaza auf über 44.000. Laut einer Untersuchung des UN-Menschenrechtsbüros waren 44 % der verifizierten Todesopfer Kinder.

Die psychologische Studie wurde vom „Community Training Centre for Crisis Management“ mit Unterstützung der Dutch Relief Alliance und der War Child Alliance durchgeführt.

„Psychische Auswirkungen auf Kinder sind schwerwiegend“

„Die psychischen Auswirkungen auf Kinder sind schwerwiegend, mit hohen Stresswerten, die sich in Symptomen wie Angst, Schlafstörungen, Albträumen, Nägelkauen, Konzentrationsschwierigkeiten und sozialem Rückzug äußern“, heißt es in dem Bericht. „Kinder haben die Bombardierung ihrer Häuser und Schulen miterlebt, den Verlust geliebter Menschen erfahren und mussten fliehen, wodurch sie vertrieben oder von ihren Familien getrennt wurden.“

Etwa 1,9 Millionen Palästinenser in Gaza, rund 90 % der Gesamtbevölkerung des Gebiets, wurden vertrieben – viele von ihnen mehrfach. Die Hälfte davon sind Kinder, die ihr Zuhause verloren haben und ihre Viertel verlassen mussten. Schätzungsweise 17.000 Kinder in Gaza sind unbegleitet und von ihren Eltern getrennt. Der Bericht betont, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher sein könnte.

Leserkommentare

Ethiker sagt:
Diese Kinder werden von vielen "Europäern" als lästige Untermenschen ohne Daseinsberechtigung angesehen. Muslime selbst kommen darüberhinaus ihren religiösen Pflichten und Versprechen nicht nach, sodass am Ende viele dieser Kinder ermordet werden ohne Hoffnung auf eine Rettung. Es schweben den "Europäern" Ereignisse geschehen wie auf den "Neuen Kontinent" vor.
16.12.24
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