Ein Paketbote will in Rummelsburg eine Postsendung ausliefern. Ein Mann beleidigt den Paketboten rassistisch und greift ihn Körperlich an. Der Staatsschutz ermittelt.
Ein Paketbote ist in Berlin-Rummelsburg rassistisch beleidigt und attackiert worden. Der Paketbote suchte am Montagnachmittag am Klingelschild eines Wohnhauses in der Margaretenstraße nach dem Empfänger einer Postsendung, als er von einem 41 Jahre alten Mann in ein Streitgespräch verwickelt wurde, wie die Polizei mitteilte.
Der 41-Jährige soll den 51 Jahre alten Paketboten aufgrund seines Äußeren beleidigt und zudem mit einer Glasflasche mehrfach auf den Unterarm geschlagen haben. Alarmierte Einsatzkräfte nahmen den bereits polizeibekannten Mann in der Nähe fest.
Paketbote lehnte eine ärztliche Behandlung zunächst ab und setzte seinen Dienst fort. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.
Auch im Jahr 2024 bleibt die islamfeindliche Gewalt ein zentrales Thema in Deutschland. Laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) wurden bis Ende September insgesamt 469 islamfeindliche Angriffe registriert, darunter auch mehrere Angriffe auf Moscheen.
Rund 2.600 neue Fälle von Diskriminierung sind im vergangenen Jahr gemeldet werden. Das seien rund sieben neue Fälle pro Tag, teilte der Antidiskriminierungsverband Deutschland in Berlin mit. Die Dunkelziffer sei sehr viel höher. Es hätten sich auch nur Erfassungsstellen in elf Bundesländern zurückgemeldet.
Nach Angaben des Verbands ist es das erste zivilgesellschaftliche Lagebild zur Diskriminierung in Deutschland. Der Verband hat demnach die Beratungsdaten seiner Mitgliedsorganisationen ausgewertet.
Bei rund der Hälfte der dokumentierten Diskriminierungsfälle handele es sich um Fälle von Rassismus und Antisemitismus. Gemeldet wurden demnach vor allem Fälle von antimuslimischem (rund 34,7 Prozent) und Anti-Schwarzem Rassismus (rund 30,3 Prozent). Bei 19,2 Prozent handele es sich um Diskriminierungen in Bezug auf Behinderungen und chronischen Erkrankungen und bei 17,1 Prozent um sexistische Diskriminierung. Knapp ein Viertel der analysierten Diskriminierungsfälle finde im Kontext von Arbeit statt. (dpa/iQ)