Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) widmet sich der Tugend der Bescheidenheit. Allah habe die Menschen mit unzähligen Gaben gesegnet, und wer dankbar und genügsam sei, werde sowohl im Diesseits als auch im Jenseits glücklich.
Bescheidenheit bedeute, mit dem, was man hat, zufrieden zu sein und sich nicht in Gier oder übermäßiges Verlangen zu verlieren. Der Prophet (s) habe betont, dass Zufriedenheit mit Allahs Bestimmung den Menschen rette.
Bescheidenheit betreffe nicht nur materiellen Besitz, sondern auch die innere Haltung. Der Prophet Lukmân (a) riet, sich mit Allahs Fügung zufrieden zu geben und sich nicht von Kummer und Sorgen leiten zu lassen. Dankbarkeit bringe Frieden ins Herz und lasse die Gaben wachsen, wie es im Koran heiße: „Wenn ihr dankbar seid, werde ich euch noch mehr geben.“ Jeder Muslim sei dazu aufgerufen, Allahs Gaben wertzuschätzen und ein Leben im Einklang mit seiner Bestimmung zu führen.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union e.V. (DITIB) betont die zentrale Bedeutung der Schahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses, das die Einheit Allahs und die Prophetenschaft Muhammads (s) bezeugt. Es sei mehr als ein bloßer Ausspruch, sondern ein Ausdruck tiefen Wissens und Verständnisses. Die gesamte Schöpfung bezeuge die Existenz und Allmacht Allahs, und es sei die Aufgabe des Menschen, diese Zeichen bewusst zu erkennen und zu verinnerlichen.
Das Glaubensbekenntnis sei ein Bund mit Allah, der den Gläubigen zu einer aufrichtigen Haltung verpflichte. Wer an Allah glaubt, dürfe keine anderen Gottheiten annehmen, und wer Muhammad (s) als Gesandten anerkenne, solle sein Leben nach den moralischen Lehren des Korans und der Sunna ausrichten. Die Schahada sei zudem ein Symbol für Anfang und Ende des Lebens: Vom ersten Gebetsruf ins Ohr eines Neugeborenen bis zu den letzten Worten eines Sterbenden. Allah solle Muslime im Glauben leben und sterben lassen.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um rechtschaffene Taten. Diese Taten sind die Taten und Werke, die mit den Grundlagen der islamischen Religion übereinstimmen und mit Aufrichtigkeit nur um Allahs willen getan werden. Gute Werke oder Taten ohne Glauben haben keine Bedeutung bei Allah. Auch wenn diese im Diesseits belohnt werden. Mit guten Werken (amal salih) erfülle jeder Muslim seine Pflichten als Diener gegenüber den Herrn. Zu den guten Taten gehören unter anderem das tägliche Gebet und die freiwilligen Gebete, die Verkündung der Religion, die Güte gegenüber den Eltern und die Rezitation des Korans.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.