Ein Lehrer ohrfeigt einen Schüler wegen einem Palästina-Trikot. Bevor es zu einer Hauptverhandlung kommen konnte, akzeptier er eine geringe Geldstrafe.
Nach einem Vorfall im Oktober 2023, bei dem ein Lehrer an einem Berliner Gymnasium einen Schüler während eines Streits auf dem Schulhof körperlich angegriffen haben soll, wurde das Verfahren gegen den 62-jährigen Pädagogen eingestellt.
Der Lehrer muss nun eine Geldauflage in Höhe von 800 Euro zahlen, statt sich einer Hauptverhandlung zu stellen.
Der Streit war ursprünglich durch eine Palästina-Flagge ausgelöst worden, die der Schüler am 9. Oktober auf dem Schulgelände präsentierte. Der Lehrer hatte den Jugendlichen aufgefordert, die Flagge zu entfernen, was zu einem handgreiflichen Zwischenfall führte. Der Lehrer soll dem Schüler daraufhin ins Gesicht geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin wegen Körperverletzung im Amt Anklage erhoben.
Der Vorfall hatte weitreichende Reaktionen ausgelöst. Eltern des Gymnasiums planten eine Demonstration, die jedoch von der Polizei aufgrund der Befürchtung antisemitischer Ausrufe und Gewaltverherrlichung untersagt wurde. Trotz des Verbots versammelten sich nach Polizeiangaben 30 bis 40 Personen vor der Schule, während sie israelfeindliche Flugblätter verteilten.
Im Juli 2024 erließ das Amtsgericht einen Strafbefehl gegen den Lehrer, der eine Geldstrafe von 3.000 Euro vorsah. Der Lehrer legte jedoch Einspruch ein, was zur gerichtlichen Entscheidung führte.