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Berlin

Was der Erfolg der Linken bei jungen und muslimischen Wählern bedeutet

Die Linke feiert ein überraschendes Comeback. Besonders bei jungen und muslimischen Wählern konnte sie punkten. Doch was heißt das jetzt für die Arbeit im Bundestag?

23
03
2025
Die Linke © Facebook/DieLinke
Die Linke © Facebook/DieLinke

Die Linken waren mit 8,8 Prozent der Überraschungssieger bei der Bundestagswahl. Die Partei punktete besonders bei jungen Menschen: Jeder vierte Wähler zwischen 18 und 24 Jahren gab den Linken seine Stimme, 27 Prozent der Erstwähler. Unter den muslimischen Wählerinnen und Wähler votierten mit 29 Prozent die meisten für die Linken. Was bedeutet das für die Politik der Linken im Bundestag, der sich am Dienstag konstituiert?

Luke Hoß zieht für die Linken mit 23 Jahren als Jüngster unter den 630 Bundestagsabgeordneten ins neue Parlament ein, parallel studiert er Jura in Passau. Als Vorbild versteht er sich weniger: „Ich glaube, es braucht nicht unbedingt Vorbilder, sondern eine Politik, die junge Menschen ernst nimmt“, sagt er auf Anfrage. Beim Sondierungspapier von Union und SPD könne er das nicht erkennen. Seine Social-Media-Kanäle will er auch dafür nutzen, politische Entscheidungen und Abläufe transparenter zu machen. Dazu gehöre auch, den Einfluss von Reichen und Konzernen zu begrenzen: Der Mann mit dem für seine Generation typischen Oberlippenbart gibt sich kämpferisch.

Linke: Abgeordneten-Diät auf 2.500 Euro im Monat begrenzt

Ähnlich wie andere Parteikollegen kündigte er an, seine Abgeordneten-Diät auf 2.500 Euro im Monat zu begrenzen: „Weil ich finde, dass auch oder vielleicht sogar vor allem Politiker und Politikerinnen spüren sollten, ob die Preise für Butter oder die Miete schon wieder erhöht wurden.“ Der Rest soll an soziale Initiativen, seine Partei oder an Menschen in Not gehen, die in der Hilfesprechstunde der Linken in seinem Wahlkreis um einen Zuschuss bitten – beispielsweise für die Reparatur der Waschmaschine.

Für den Leipziger Demokratieforscher Gert Pickel haben verschiedene Faktoren zum überraschend hohen Wahlergebnis der Linken geführt. Einerseits die mit Witz und Selbstironie geführte Kampagne in den Sozialen Medien, vor allem auf Tiktok, wo bislang nur die AfD dominant gewesen sei. Außerdem habe die Linke mit ihren migrationsoffenen Positionen in klarem Kontrast zu den anderen Parteien gestanden, erläutert der Soziologe. „Dadurch konnte man tatsächlich gerade unter jüngeren Leuten durchaus punkten.“ Die Linke habe zudem als einzige Partei im Wahlkampf Themen statt Köpfe plakatiert: hohe Mieten und Lebenshaltungskosten, niedrige Renten. „Es sind die Themen, die uns an den Haustüren der Menschen genannt wurden“, erklärt Hoß. Sie beträfen Junge wie Alte.

„Das ist eine wichtige linke Politik, die man tatsächlich bei der SPD nur mit Mühe finden konnte und die auch bei den Grünen ein wenig untergegangen ist“, sagt Pickel. Das deckt sich mit einer Umfrage von Infratest dimap, wonach 95 Prozent der Linke-Wählenden angaben, dass die Partei eine gute Alternative für alle ist, die sich bei SPD und Grünen nicht mehr aufgehoben fühlen. Etwa genauso viele stimmten der Aussage zu: „Bemüht sich am stärksten um sozialen Ausgleich.“

„Ramadanfest soll gesetzlicher Feiertag werden“

Und wie erklärt sich der Zuspruch von den Muslimen? Bodo Ramelow, der voraussichtlich künftige religionspolitische Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion, sagt auf Anfrage: „Muslime wie auch Migranten fühlen sie sich in der Gesellschaft und Politik häufig nicht vertreten. Ich sehe uns da in der Pflicht, aus deren Brille auf unser Land zu gucken.“ Es gehe um Förderung von Toleranz.

Im Wahlprogramm sprach sich die Partei gegen ein Verbot religiös motivierter Bekleidung aus, Stichwort Kopftuchverbot. Ramelow betont, Frauen sollten selbst darüber entscheiden. „Wir haben sehr unterschiedliche Ausprägungen in den muslimischen Communities und wenn da die Frage der Gleichberechtigung von Frauen unter die Räder kommt – dann muss man darüber reden.“ Außerdem fordern die Linken einen Beauftragten für muslimisches Leben und gegen antimuslimischen Rassismus; das muslimische Ramadanfest soll gesetzlicher Feiertag in Deutschland werden. „Ich bin sicher, dass wir da auch mit den religionspolitischen Sprechern der anderen Parteien ins Gespräch kommen – es geht schließlich um Respekt und Toleranz gegenüber anderen Religionen.“ (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ibn Battuta sagt:
Das Wahlverhalten der Muslime war - mehrheitlich - ein absolutes Armutszeugnis. Angesichts Gaza hat ein Großteil für die Linke gestimmt, die sich in all der Zeit NICHT gegen ein Waffenlieferungsstopp nach Israel ausgesprochen hatte. Auch das Verhalten der Linke bei der jüngsten Abstimmung zur Aufhebung der Schuldenbremse war symptomatisch: Man sei gegen eine weitere Finanzierung des Ukrainekrieges, aber man könne "aus Prinzip" nicht für einen Afd-Antrag stimmen. So etwas nennt man auch Scheinopposition. Es hat ja seine Gründe, wieso Wagenknecht und Co. aus dieser Partei ausgetreten sind. Die USA wollen bekanntlich aus dem Ukrainekrieg aussteigen, das ist übrigens nicht Trumps Idee, sondern bereits seit über einem Jahr von der RAND-Kommission vorgeschlagen. Die EU darf - aus US-Sicht - gerne weitere Milliarden an Geld für die Fortführung des Krieges verpulvern, solange es die Russen eine Weile beschäftigt. Nach "die Linke" stimmten die Muslime sogar mehr für die SPD (man denke an Scholz 100%ige Solidarität mit allem, was Israel tat) als für die BSW, die als einzige (neben der Mini-partei Mera25 das Wort "Genozid" in den Mund sich zu nehmen traut). Ein absolutes Armutszeugnis. Aber hauptsache, die Linke tritt für "RAmadan als Feiertag" ein und ein türkischstämmiger Linksabgeordneter gewinnt Neukölln. Großartig! Die Enteignung des Mittelstands - auf unser aller Kosten -, damit Blackrock und Co. (von den WAffenfirmen ganz zu schweigen) ihren Reibach machen haben die Muslime somit mitgetragen. Und brauchen sich folglich nicht weiter zu beschweren. Statt einen nützlichen und wertvollen Beitrag zu leisten - zB für Frieden (Stopp des Ukainekrieges, den die EU/NATO dankt des Putsches 2014 selbst vom Zaun gebrochen hat) und Gerechtigkeit (Gaza). Nein, hauptsache, man stimmt für die Linke, weil die fordert, Zitat: "einen Beauftragten für muslimisches Leben und gegen antimuslimischen Rassismus." Statt nützlich zu sein, verhalten wir uns wie eine kleine dauerbeleidigte Identitätsgruppe, die hofft, irgendwelche Gesetze könne einen vor Diskriminierung schützen. Statt zu jammern sollten wir nützlich und heilend für die GEsellschaft sein. Ein absolutes Armutszeugnis und abgrundtief peinlich. Darüber sollte man als Muslim peinlichst schweigen statt irgendwie stolz auf das WAhlverhalten zu sein.
23.03.25
23:11
Marco Polo sagt:
Die hier von Ibn Battuta formulierte Geringschätzung der Linken-Befürwortung eines eigenen Ramadan-Feiertags für alle Islam-Anhänger in deutschen Landen gibt Hoffnung. Deutschland ist schließlich kein Ramadan- oder Scharialand und kein Kalifat muslimischer Lebensart. EU und NATO die Schuld am mörderischen Angriffskrieg des Kreml-Autokraten und Stalinverehrers Putin gegen die Ukraine einfach zuschieben zu wollen, ist nur schwer verdaulich und ungeheuerlich. Das ist wahrhaft ein absolutes Armutszeugnis, das hier zum Besten gegeben wird. Hoffentlich erkennt die Linken-Partei noch, auf welchem irrigen Holzweg sie sich befindet, wenn sie dem immer dominierender auftretenden Islam in falsch verstandener Toleranz und Ignoranz Tür und Tor zur weiteren Machtentfaltung und Islamisierung öffnen möchte.
25.03.25
1:06