









Dass Rassismus in Österreich weiterhin tief verwurzelt ist, zeigt der neue Report der Beratungsstelle ZARA. Demnach sind rassistische Vorfälle stark angestiegen.
Am Donnerstag veröffentlichte die Organisation Zivilcourage- und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA) den Rassismusreport für das Jahr 2024. Sie dokumentierte dabei 1.647 Meldungen von Rassismus, das sind 345 mehr als noch im Vorjahr. Bei mehr als der Hälfte davon handelte es sich um Online-Rassismus.
Dass Rassismus in Österreich immer noch tief verwurzelt ist, zeigt der ZARA Rassismus Report. Bei der Beratungsstelle gingen im letzten Jahr 1.647 Rassismus-Meldungen ein. Die Zahl stieg damit im Vergleich zu 2023 erneut an. „Wir wissen, das ist nur die Spitze des Eisbergs“, betonte ZARA-Geschäftsführerin Rita Isiba bei der Pressekonferenz zur Veröffentlichung am Donnerstag. Die Dunkelziffer sei noch viel höher.
Bei mehr als der Hälfte der Meldungen handelte es sich um Online-Rassismus (61 Prozent). Isiba betonte aber, dass das, was online geschieht, auch offline Auswirkungen hat. Im Jahr 2024 bezogen sich des Weiteren 13 Prozent der Meldungen auf rassistische Vorfälle im öffentlichen Raum, wobei ein Viertel davon rassistische Schmierereien an Hauswänden, Gedenkstätten oder öffentlichen Anlagen waren.
„Rassismus macht krank und das ist keine Metapher“, stellte die ZARA-Leiterin klar. Deshalb liegt der Fokus im Rassismus Report auf darauf, wie Rassismus die medizinische Versorgung beeinflusst. Der Bericht zeigt beispielsweise, dass Migrantinnen und Migranten häufig von „Medical Gaslighting“ betroffen sind. Das bedeutet, dass ihre Beschwerden oft nicht ernst genommen werden.
ZARA verweist weiters auf Studien, die zeigen, dass medizinische Diagnostik und Behandlungsmethoden häufig auf weiße Patientinnen und Patienten ausgerichtet sind, was zu Fehldiagnosen führt. So werden etwa Hautkrankheiten in Lehrbüchern überwiegend auf heller Haut dargestellt und medizinische Geräte wie das Pulsoximeter sind bei stark pigmentierter Haut oft weniger zuverlässig.
Isbia fasst die Situation folgendermaßen zusammen:
„Wenn Rassismus über die Qualität einer medizinischen Behandlung entscheidet, kann das lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Wir sehen in unserer Arbeit, dass es Betroffenen an wirksamen Beschwerdemechanismen und Schutzräumen fehlt.“