Neben der muslimischen Rohingya fliehen auch abertausende Bengalen auf Booten gen Südostasien. Bangladesch möchte nun seine Landsleute zurückholen. Viele Rohingya würden sich nun als Bengalen ausgeben.
Bangladesch will seine auf überfüllten Booten gen Südostasien geflohenen Landsleute zurückholen. Das könne geschehen, sobald die Nationalität der Flüchtlinge festgestellt sei, sagte Innenstaatsminister Asaduzzaman Khan am Donnerstag in Dhaka.
Menschenrechtler vermuten Tausende Bootsflüchtlinge in Südostasien auf hoher See. Es handelt sich überwiegend um muslimische Rohingya, die in ihrer Heimat Myanmar verfolgt werden, aber auch um Bangladescher. Marineschiffe aus Malaysia und Indonesien suchen derzeit aktiv nach den Booten, um die Menschen zu retten. Allerdings wollen die beiden Länder die Flüchtlinge nicht langfristig aufnehmen.
Viele der nun geflohenen Rohingya haben in den vergangenen Monaten die Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch überquert und dort Flüchtlingsboote bestiegen. Nach offiziellen Angaben befinden sich derzeit rund 300 000 nicht erfasste Rohingya in Bangladesch; rund 30 000 Rohingya leben offiziell in Flüchtlingscamps.
Die Unterscheidung ist schwierig. Viele der geretteten Rohingya gäben sich nun als Bangladescher aus, sagte Staatsminister Khan weiter. Die Regierung Myanmars bezeichnet die Rohingya sowieso als „Bengalen“, also illegale Migranten aus dem Nachbarland Bangladesch. Dabei sind viele Familien schon mehr als 150 Jahre im heutigen Myanmar ansässig. (dpa, iQ)