Flüchtlingsmisshandlung

Bundespolizei will Beschwerdestelle einrichten

Nachdem vor kurzem bekannt wurde, dass ein Polizist zwei muslimische Flüchtlinge gedemütigt hatte, möchte die Bundespolizei eine Beschwerdestelle einrichten. Somit soll Mitarbeitern der Polizei ermöglicht werden, sich schneller an die Staatsanwaltschaft zu wenden.

25
05
2015

Die Bundespolizei will angesichts der Diskussion um mögliche Misshandlungen von Flüchtlingen durch Polizeibeamte Konsequenzen ziehen. In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ kündigte der Präsident der Bundespolizei, Dieter Roman die Einrichtung einer „Sonderbeschwerdestelle“ ein. Ein Beamter, direkt dem Präsidenten unterstellt, solle künftig „außerhalb des Dienstweges“ Meldungen von „jedem aus der Organisation“ entgegen nehmen, dem Verdächtiges aufalle, so Romann.

Damit solle verhindert werden, dass Kollegen sich erst lange nach Übergriffen an die Staatsanwaltschaft wenden und die Medien einschalten, so Romann weiter. Er wolle die Beschwerdestelle jedoch nicht als Schuldeingeständnis verstanden wissen, sondern als vorbeugende Maßnahme. „Konsequenzen ziehen wir erst, wenn der Sachverhalt restlos aufgeklärt ist“, sagte der Chef der Bundespolizei, der zugleich vor Vorverurteilungen warnte.

Seine Organisation mit ihren 40.000 Mitarbeitern verfüge über „große interkulturelle Kompetenz“ und eine lange Erfahrung im Umgang mit Ausländern, betonte Romann. Zur Zeit sind 2,25 Prozent der Mitarbeiter der Bundespolizei Ausländer.

In Hannover sollen mehrere Flüchtlinge in Polizeigewahrsam schwer misshandelt worden sein. Muslime wurden angeblich dazu gezwungen, verdorbenes Schweinefleisch zu essen. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ruth sagt:
Die 2,25% "Ausländer" bei der Bundespolizei sollen Garant dafür sein, dass die übrigen 97,75% nicht rassistisch sind? Merkwürdige Logik! Und das Rumgeeiere mit der Schuldfrage ist erbärmlich. Am Ende werden wahrscheinlich gar keine Konsequenzen aus dem Skandal gezogen (außer dieser ominösen Sonderbeschwerdestelle, bei der sichlich kein Bundespolizist seine Kolegen anschwärzen wird). Höchstens wird es ein Bauernopfer geben, ohne das System in Frage zu stellen.
26.05.15
10:05
Heiko Gürke sagt:
Wie oft werden täglich Polizeibeamte von Menschen mit Migrationshintergrund auf's Übelste Beleidigt, direkt oder indirekt ich kenne deinen Namen und wo gehen deine Kinder zur Schule, bis hin zu Messer Atacken und anderen Waffen. Mal ganz abgesehen von der Zivilbevölkerung. Wie selten hört man davon. Und dies passiert täglich und das sind alles andere als Einzelfälle. Aber wenn ein Polizist einen Flüchtling etwas härter angeht, weil auch von der Politik allein gelassen mit derSituation die diese angerichtet hat. Reflexartig schiessen wieder die üblichen Vokabeln empor, Rassist, Polizei sowieso Fremdenfeindlich. Das ist mitlerweile unerträglich jeder Polizist ist latent Fremdenfeinlich und jeder Migrant ein Engel. Ich kann es nicht mehr hören! Und ich bin nicht Fremdenfeindlich und schon gar kein Rassist!
26.07.15
1:35