Schweiz

Religionslehrer wegen Islamkritik von Kirchengemeinde entlassen

Auf ein Beschwerdeschreiben eines muslimischen Schülers hin, wurde ein Religionslehrer der Gemeinde verwiesen. Ihm wird vorgeworfen immerfort islamkritische Meinungen geäußert zu haben. Der entlassene Lehrer klagt nun beim Verwaltungsgericht.

08
06
2015

Ein katholischer Religionslehrer ist in der Schweiz wegen kritischer Äußerungen zum Islam entlassen worden und klagt nun gegen diese Entscheidung. Dies berichtet die Tageszeitung „Zentralschweiz am Sonntag“. Der Rektor für Religionsunterricht und Gemeindekatechese in der Kirchengemeinde Luzern, Jürgen Rotner, hatte die Eltern informiert, der Lehrer sei „per sofort freigestellt“. Rotner berief sich auf längere Auseinandersetzungen über „Vorkommnisse, welche die Vertrauensgrundlage untergraben haben“.

Die Zeitung bezieht sich auf einen ihr vorliegenden Brief aus dem Jahr 2014, den ein „Heranwachsender islamischen Glaubens“ an den Leiter eines Stadtluzerner Schulhauses schrieb. Darin schreibt demnach der Schüler, der Lehrer habe den Islam immer wieder „mit dem Bösen und Schlechten“ verbunden. Zwischen dem Vertreter der Kirchengemeinde und dem Lehrer sei es in der Folge zu einem regen schriftlichen und mündlichen Austausch gekommen. Der Lehrer habe daraufhin eine Vereinbarung unterschrieben und sich verpflichtet, den Islam Unterricht „im Sinne der katholischen Kirchgemeinde Luzern anzupassen“, so die Zeitung. Bei Nichteinhalten dieser sogenannten Selbstverpflichtung habe Rotner mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht.

Der Lehrer klagt nun beim Verwaltungsgericht Luzern. Er argumentiert, die katholische Gemeinde habe die Vorwürfe wurden nie geprüft, es sei bei Unterstellungen geblieben. (KNA,iQ)

Leserkommentare

Bernd Kammermeier sagt:
Ich fürchte ich verstehe nicht ganz, worum es hier geht. Hat nun ein Lehrer für katholische Religion islamischen Religionsunterricht erteilt oder hat der katholische Religionsunterricht zusätzlich einen Schüler mit muslimischem Sozialisationshintergrund in der Klasse gehabt? Beides wirkt irgendwie befremdlich auf mich. Wenn das erste zutrifft, dann hätte der Lehrer vor einer Klasse mit Kindern mit muslimischem Sozialisierungshintergrund unterrichtet. Und einer aus dieser Klasse hätte sich beschwert. Warum die anderen nicht? Wenn das zweite zutrifft, dann frage ich mich, warum sitzt eine Junge mit muslimischem Sozialisierungshintergrund im katholischen Religionsunterricht und wundert sich, dass Katholiken den Islam ablehnen? Ich glaube, man schafft am besten jede Art von Religionsunterricht ab, dann kann es solche Missverständnisse künftig nicht mehr geben. Dann ist die Welt gleich ein kleines bisschen konfliktärmer.
09.06.15
17:11
Thomas sagt:
Ich finde es auch etwas merkwürdig, dass die Behauptungen eines einzigen Jungen ausreichen, um einen Lehrer zu entlassen. Er hat völlig recht, dass er sich dagegen gerichtlich wehrt. Anschuldigungen müssen auch bewiesen werden, bevor man jemanden schuldig sprechen kann.
10.06.15
17:25
Enail sagt:
Ich kann dem ersten Schreiben nur zustimmen, von wegen Abschaffung des Religionsunterrichts. Dass man den Islam, der für soviel Leid auf der Welt verantwortlich ist, immerhin berufen sich die Terroristen immer auf diese Religion, nicht einmal mehr kritisieren darf, ist für mich ein falsches Zeichen von Toleranz. Den Islamunterricht im Sinne der kath. Kirchengemeinde Luzern anzupassen. Was soll denn das? Soll da den christlichen Schülern der Islam nahe gebracht werden? Das müsste man mal in einem islamischen Land versuchen. Muslimen das Christentum nahe bringen. Dieser Iman würde nur nicht entlassen werden, im Gefängnis würde er sich wieder finden, und das wäre noch die humanste Strafe.
31.01.16
21:33