Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat anlässlich des islamischen Fastenmonats Ramadan zu gegenseitiger Wertschätzung der Religionen aufgerufen und den Islam als Teil Deutschlands bezeichnet. Die CSU widerspricht Merkel.
Aus der Union kommt Widerspruch zur jüngsten Islam-Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie hatte am Dienstagabend betont, der Islam gehöre inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland. „Wer dieser geschichtlichen Interpretation nicht zustimmt, darf nicht in die Nähe von Islamophobie gedrängt werden“, sagte Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) der „Passauer Neuen Presse“ (Donnerstag). „Richtig ist: Muslimische Mitbürger gehören seit einer Reihe von Jahren zu Deutschland.“
Natürlich gehörten Muslime, die hie lebten, zu Deutschland, so der CSU-Außenexperte Hans-Peter Uhl. „Aber die Religion Islam ist kein Teil unseres Landes.“ Deutschland sei vom Christentum und vom Judentum geprägt worden und gerade nicht vom Islam: „Es verwirrt die Menschen, diesen Satz immer wieder so in den Vordergrund zu stellen.“
Merkel hatte beim muslimischen Fastenbrechen in der Berliner Villa Borsig zu mehr Offenheit im Umgang mit anderen Religionen und Kulturen aufgerufen. Es gehe darum, „offene Augen und Ohren zu haben für die Ansichten und Meinungen der Anderen, ohne die eigenen Wurzeln zu leugnen und Unterschiede zu vergessen“, sagte die Kanzlerin. „Im Gegenteil, erst die Vielfalt bereichert uns.“ (KNA)