Die Landesregierung Baden-Württemberg will es muslimischen Jugendorganisationen ermöglichen, auf Augenhöhe mit anderen Kinder- und Jugendverbänden zu agieren. Sie sollen eine Landesförderung erhalten.
Die Landesregierung will es muslimischen Jugendorganisationen ermöglichen, auf Augenhöhe mit anderen Kinder- und Jugendverbänden zu agieren. Dazu unterstützt Grün-Rot den Aufbau notwendiger Strukturen, wie aus einer Antwort des Sozialministeriums auf einen Antrag der SPD im Landtag hervorgeht. Muslimische Jugendorganisationen seien noch nicht als Träger der außerschulischen Jugendbildung anerkannt und könnten daher nur eingeschränkt gefördert werden. Ein weiterer Unterschied: Die Verantwortlichen auf muslimischer Seite sind fast ausschließlich ehrenamtlich tätig, auf der anderen Seiten arbeiteten größtenteils hauptamtliche Kräfte.
Voraussetzung für eine Landesförderung von Jugendorganisationen ist den Angaben nach die Anerkennung als Träger der außerschulischen Jugendbildung oder der Kinder- und Jugendhilfe. Dafür muss ein Verband seit drei Jahren bestehen, die geforderten Strukturen aufgebaut haben, Projekte und qualifiziertes Personal nachweisen.
Zur Unterstützung dabei gebe es etwa Coachingprojekte und Zuschüsse. „Schwerpunktmäßig wird in diesem Jahr der Aufbau der beiden Landesjugendverbände der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) in Baden und Württemberg unterstützt“, heißt es in der Antwort weiter. Dafür stünden 18 000 Euro zur Verfügung.
Wie viele muslimische Jugendorganisationen es im Südwesten gibt, wird nicht erhoben. Unklar ist auch der Anteil der Muslime in der Bevölkerung. Rechnerisch liegt er zwischen 2 und 14 Prozent. (dpa, iQ)