Berlin plant ein islamisches Institut, in dem Imame, Religionslehrer und Sozialarbeiter ausgebildet werden sollen. Ob eine universitäre Ausbildung der Imame in Deutschland förderlich ist, bleibt umstritten.
Schon seit geraumer Zeit wird über ein islamisches Institut in Berlin diskutiert. Den Berliner Senat stört vor allem der Einsatz von Imamen und islamischen Religionslehrern aus dem Ausland, sie sollen in Deutschland ausgebildet und eingesetzt werden.
Wie der „Deutschlandfunk“ berichtet, findet der stellvertretende Landesvorsitzende der DITIB in Berlin, Süleyman Küçük, die Forderung nicht angemessen. Schließlich sei es auch Griechen, Russen und Italienern gestattet ihre Predigt in ihrer eigenen Sprache zu halten. Diese Erwartungshaltung verstoße gegen das Gleichheitsprinzip.
Im neuen Islamischen Institut sollen allerdings nicht nur Imame, sondern auch Sozialarbeiter und Seelsorger ausgebildet werden. Im Wintersemester 2017/18 sollen die ersten Studierenden anfangen. Um den Zeitplan einhalten zu können soll bis September 2016 ein Beirat gegründet werden, der die Lehrinhalte und die Einstellung des Lehrpersonals mitbestimmen soll. Eine enge Zusammenarbeit mit islamischen Religionsgemeinschaften und den Hochschulen sei wichtig, betont Bildungssenatorin Sandra Scheeres.
In Berlin ist der Religionsunterricht kein ordentliches Lehrfach an den Schulen, er wird von den jeweiligen Religionsgemeinschaften in eigener Verantwortung erteilt.