Dass in letzter Zeit mehrere Fälle von Extremisten in Wolfsburg bekannt wurden, hätte der Integrationsarbeit nicht geschadet, so die Stadträtin. Das Gegenteil wäre der Fall.
Die islamistisch-extremistischen Umtriebe in Wolfsburg haben nach Ansicht der Stadträtin für Integration die Bande zwischen den Religionsgemeinschaften gestärkt. „Die Integrationsarbeit der Stadt wird nicht gefährdet“, sagte Iris Bothe der Deutschen Presse-Agentur. Im Gegenteil: Der interreligiöse Dialog sei weiter intensiviert worden
Wolfsburg hat sich nach Einschätzung der Behörden in den vergangenen Jahren zu einem Zentrum radikaler Extremisten entwickelt. Es soll dort rund 30 bis 40 Menschen mit Bezug zum Kampfgeschehen in Syrien und dem Irak geben, 20 Radikale sollen sich auf den Weg in die Kampfgebiete gemacht haben. Eltern aus arabischen Kulturkreisen seien in höchstem Maße beunruhigt, teilte ein Stadtsprecher mit.
Am Montag startet am Oberlandesgericht in Celle der Prozess gegen zwei Wolfsburger, die sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ angeschlossen haben sollen. Sie sollen von einem Werber der IS in Wolfsburg radikalisiert worden sein.
Bothe betonte, dass Wolfsburg Heimat für Menschen aus über 140 Nationen sei. „Die Geschichte der Stadt zeigt, wie erfolgreich Zuwanderer integriert wurden.“ Seit Februar gibt es nach Angaben der Stadt eine „Dialogstelle Jugendschutz“, die in Schulungen Teilnehmer unter anderem beibringt, sich mit Argumenten gegenüber antidemokratischen Ansichten zu behaupten. (dpa, iQ)