23 Mal wurden Moscheen oder islamische Einrichtungen Opfer politisch motivierter Angriffe. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linke-Fraktion im Bundestag hervor.
Im ersten Halbjahr 2015 waren Moscheen und andere islamische Einrichtungen in Deutschland 23 Mal Ziel politisch motivierter Angriffe. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linke-Fraktion im Bundestag hervor, aus der die „Welt“ (Samstag) zitiert. Demnach fanden im Berichtszeitraum 64 Kundgebungen gegen eine angebliche Islamisierung Deutschlands statt, die von Rechtsextremisten beeinflusst oder gesteuert wurden.
Der Koordinationsrat der Muslime, die Polizeigewerkschaft (GdP) und die innenpolitische Sprecherin der Linken Ulla Jelpke, forderten, bei der Registrierung politisch motivierter Kriminalität den Unterpunkt Islamfeindlichkeit aufzunehmen. Nach den Worten des stellvertretenden GdP-Bundesvorsitzenden, Jörg Radek, wäre es dadurch möglich, „ein Lagebild zu erstellen und zu sehen, ob antimuslimische Straftaten zunehmen“. In der Praxis sei der Mehraufwand für die Polizisten nur gering, sagte Radek der „Welt“.
Jelpke verwies darauf, dass das ganze Ausmaß von islamfeindlichen Straftaten im Dunkeln bleibe, solange die Taten in der Statistik über politisch motivierte Kriminalität nicht separat gezählt würden. Zuständig für die Statistik ist die Innenministerkonferenz. Bisher gibt es nur Zahlen zu Angriffen auf Moscheen und andere islamische Einrichtungen sowie zu islamfeindlichen Aufmärschen, die von Rechtsextremisten beeinflusst werden. (KNA, iQ)