In Bonn fordert der Integrationsrat, dass Imame Integrationskurse besuchen, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Ziel sei es, dass die Predigten regelmäßig auf Deutsch gehalten werden. Doch die Realisierung des Projekts ist schwierig.
In Bonn wird die Freitagspredigt in den Moscheen mehrteilig in der Herkunftssprache der Imame gehalten, wie der „General-Anzeiger“ berichtet. Auch wenn die Predigt gelegentlich übersetzt wird, möchte die Integrationsbeauftragte der Stadt Bonn Coletta Manemann, dass die Imame Deutsch lernen. Hierfür sollen regelmäßig Integrationskurse angeboten werden. Da die Imame aber unterschiedliche sprachliche Voraussetzungen mitbringen und vielen Verpflichtungen nachgehen müssen, wäre die Realisierung des Projekts sehr schwierig, so Manemann
Georg Goetz, der für die CDU im Integrationsrat sitzt, zeigt sich mit den Ergebnissen der Integrationsbeauftragten unzufrieden und kritisiert die Integrationsbeauftragte. Dass die Imame auf Deutsch predigen sei ein starker Wunsch des Integrationsrates und soll nach der Sommerpause wieder auf die Tagesordnung gebracht werden, um „ihm Nachdruck zu verleihen“, so zitiert der „General-Anzeiger“ Goetz.
Doch auch die Teilnahmevoraussetzungen an den Integrationskursen ist ein Problem: denn nur wer einen langfristigen Aufenthaltstitel vorzeigen kann, kann an den offiziellen Integrationskursen des Bundes teilnehmen. Imame hingegen haben in der Regel nur einen vorübergehenden Aufenthalt in Deutschland. Laut Manemann kommt erschwerend hinzu, dass man bei Deutschkursen differenzieren müsse: die Vermittlung theologischer Inhalte sei „deutlich schwieriger“.