In dieser Woche findet in Berlin die Muslim Jewish Conference statt. Junge Muslime und Juden wollen in Diskussionsrunden und Workshops versuchen, Vorurteile abzubauen.
Rund 160 Muslime und Juden kommen seit Anfang der Woche im Rahmen des Muslim-Jewish-Conference zusammen. Die seit 2009 jährlich stattfindende Konferenz wird dieses Jahr zum ersten Mal in der deutschen Hauptstadt abgehalten. Ziel ist es, Misstrauen und Vorurteile abzubauen. Am Montag wurde die Konferenz im Aussenministerium offiziell eröffnet worden.
Der Wiener Ilja Sichrovsky ist 32 rief vor sechs Jahren die erste Dialog-Konferenz ins Leben. Bis zu seinem 25. Lebensjahr habe Sichrovsky selbst keine muslimischen Freunde oder Bekannte in seinem Umfeld gehabt. Als er im Rahmen einer Konferenz einen pakistanischen Muslim kennenlernte, sei ihm die Idee in den Sinn gekommen. Der Initiator ist sich sicher, dass es unmöglich sei eine Gruppe von Menschen zu pauschalisieren, wenn man über einen längeren Zeitraum mit dem Gegenüber im Gespräch ist, die Geschichte erfährt und ein Gesicht vor Augen hat.
Inhaltliche Schwerpunkte sind in diesem Jahr relevante Themen für interkulturelle Beziehungen: Antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus, Gender und Religion, Kunst und Kultur, Konflikttransformation und Leben als Minderheit, Macht, Religion und Menschenrechte. Erstmals wird es ein eigenes Komitee für die Konzeption und Durchsetzung von interreligiösen Projekten geben.
Die Konferenz findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um Sicherheitsrisiken zu entgehen, erst während und nach der Konferenz werden Bilder veröffentlicht und Inhalte bekannt gegeben. Das Projekt erhält von großen weltweiten Dachorganisationen keine Förderung, stattdessen unterstützten sie das Auswärtige Amt und die amerikanischen Botschaft.