Auf dem G20-Gipfel in Ankara hat Finanzminister Wolfgang Schäuble für eine stärkere Integration islamischer Finanzierungsmodelle in die Weltwirtschaft plädiert.
Am Wochenende kamen in Ankara die Finanzminister der G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer zusammen, um über ihre Wachstumsstrategie zu diskutieren. Die G20 hatte sich im vergangenen Jahr auf eine umfassende Wachstumsstrategie geeinigt. Deren Ziel ist es, binnen fünf Jahren die Weltwirtschaft auf einen um zwei Prozent höheren Wachstumspfad zu bringen.
„Islamische Finanzierungsinstrumente sind von einer wachsenden Bedeutung in der Weltwirtschaft“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an diesem Samstag nach Angaben aus der deutschen Delegation nach dem G20-Gipfel in Ankara. Daher sollten sich internationale Finanzinstitutionen verstärkt darum bemühen, diese Modelle besser in die weltweite Finanzierungsstruktur zu integrieren. Schäuble bezog sich dabei auf Beratungsergebnisse einer G20-Arbeitsgruppe „Investitionen und Infrastruktur“, die zuvor in Berlin getagt hatte. “Wir brauchen alle ein besseres Verständnis der Risiken und der Rolle der islamischen Finanzierung“, forderte Schäuble.
Islamische Finanzierungsmodelle verlangen für Kreditgeschäfte den Bezug auf konkrete Güter und Vermögensteile wie etwa Landbesitz, Immobilien oder Güter. Auch Spekulationen oder die Übernahme erkennbar größerer Risiken ist untersagt.