#MuslimehelfenFluechtlingen

Integration von Flüchtlingen vorantreiben

Muslime helfen Flüchtlingen. Zum einen aus religiöser Überzeugung und zum anderen aus menschlicher Selbstverständlichkeit. Wir berichten über die vielen hoffnungsvollen Geschichten. Der Münchener Muslimrat e.V macht sich für die Integration der Flüchtlinge stark.

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09
2015
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Flüchtlingshilfe Hasene München
Muslime, Flüchtlingshilfe, München © Hasene

Nach ihrer bereits mehrwöchigen Soforthilfe für neu ankommende Flüchtlinge wollen Münchner Muslime auch mittel- und langfristig bei der Integration der Asylbewerber in Bayern helfen. Es soll Integrationslotsen geben, Patenschaften für Kinder und Jugendliche, ehrenamtlichen Sprachunterricht und Hilfe bei Behörden- oder Arztbesuchen. Das kündigten Vertreter muslimischer Vereine und Verbände am Mittwoch in München an. Die Integrationslotsen sollen den Flüchtlingen beim Deutschlernen helfen, ihnen die Kultur der neuen Heimat näherbringen und den Menschen umfassend zur Seite stehen.

Man wolle die Menschen an die Hand nehmen, damit die Integration schneller funktioniere, hieß es. „Viele von uns wissen noch genau, wie es ihnen selbst einmal ergangen ist“, sagte der Vorsitzende des Muslimrats München, Sokol Lamaj. Man wisse also genau, auf was es in einer solchen Situation ankomme. Das könne man nun weitergeben.

Mehr als 1000 Muslime seien seit zwei Wochen in München im Einsatz, um neu ankommenden Flüchtlingen zu helfen, berichtete Lamaj. Man helfe – zusammen mit den Hilfsorganisationen und den vielen anderen Ehrenamtlichen – bei der Aufnahme und Versorgung der Menschen. Vor allem als Dolmetscher seien Muslime gefragt. Lamaj betonte aber: „Wir haben auch als Münchner Bürger gehandelt – wir sind alle Münchner.“

Auch nach Einschätzung des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, kommt den Muslimen eine Schlüsselfunktion bei der Integration von Flüchtlingen zu. Auf die Schritte, die nach der Nothilfe erforderlich seien, sei Deutschland noch nicht ausreichend vorbereitet, sagte er am Mittwoch bei WDR 5. (dpa, KNA, iQ)