Das diesjährige Opferfest war vor allem für europäische Muslime ein besonderes Ereignis. Aufgrund der steigenden Zahl der Flüchtlinge in europäischen Städten, feierten viele Moscheegemeinde gemeinsam mit ihren Geschwistern und luden sie zum Essen ein.
Weltweit feierten Muslime zwischen dem 24.-27. September das Opferfest. Für Muslime in Europa war das Fest in diesem Jahr besonders, weil sie die Festtage gemeinsam mit ihren geflüchteten Geschwistern feierten. Die Flüchtlingswelle im September hat den europäischen Muslimen eine große Verantwortung auf die Schulter gelegt und gleichzeitig die Möglichkeit gegeben wohltätige Veranstaltungen auf die Beine zu bringen.
In vielen Städten Deutschlands organisierten Moscheen und islamische Religionsgemeinschaften große Festessen, an denen auch Flüchtlinge, unabhängig ihrer Religion teilnehmen konnten. Moscheen sind wichtige Anlaufpunkte für Flüchtlinge muslimischen Glaubens. In München und Dachau haben an insgesamt sechs Moscheen etwa 1 7000 Flüchtlinge eingeladen. Eine Moschee in Wertheim hat rund 200 Gäste aus der benachbarten Landeserstaufnahmeeinrichtung zum Festessen eingeladen.
Die Hilfsorganisation Islamic Relief und das Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V. (BFmF) haben am vierten Festtag mehr als 300 kg Kurbanfleisch, über 150 Festtagsgeschenke und genauso viele Lebensmittelpakete an Flüchtlinge verteilt.
Der IGMG Hilfs- und Sozialverein HASENE hat in Osnabrück etwa 400 Flüchtlinge mit Essen versorgt. Die Kinder bekamen Geschenke. Zudem hat die Islamische Föderation Bremen in ihren Räumlichkeiten Kleiderspenden gesammelt und die Flüchtlinge zum gemeinsamen Essen eingeladen.
Bundesweit wurden Geschenkpakete für Flüchtlingskinder vorbereitet. Liebevoll verpackte Geschenke sorgten für unbeschwertes Lächeln auf den Gesichtern der Kinder. Religionsgemeinschaften in Krefeld, Bochum und anderen Städten sammelten mehrere Hundert Geschenkpakete durch großzügige Spenden der Helfer. In der Al-Nour Moschee in Hamburg schlafen jede Nacht etwa 300 Menschen. Die Räume der Moschee stehen vor allem Flüchtlingen, die nach Skandinavien weiterfahren möchten zur Verfügung. Weil in der Nacht keine Züge fahren, werden sie von freiwilligen Helfern am Bahnhof zur Moschee geschickt.
Auch in Österreich war die Hilfsbereitschaft seitens der Muslime sehr groß. Die Islamische Föderation hat am dritten Tag des Festes für Flüchtlinge in Caritas-Quartieren Fleischpakete vorbereitet. Somit wurden mit der Aktion „Kurban auf Rädern“ 21 Unterkünfte versorgt. In der Halle der Islamischen Föderation in Wien schlafen weiterhin täglich bis zu 500 Flüchtlinge.