Wahlkampf 2013

Steinbrück beruft Karakaşoğlu in sein Kompetenzteam

Mit Yasemin Karakaşoğlu hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück eine interessante Personalie in sein Kompetenzteam berufen. Die Bremer Professorin ist spezialisiert auf interkulturelle Themen und hat sich aktiv in die Islam-Debatte in Deutschland eingeschaltet.

05
06
2013
0

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat heute weitere Mitglieder seines Kompetenzteams für die Bundestagswahl 2013 vorgestellt. Neben dem Gesundheitsexperten Karl Lauterbach (SPD) und dem Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig (Experte für Fragen rund um Energie und Energiewende) wurde auch Yasemin Karakaşoğlu vorgestellt.

Karakaşoğlu soll den SPD-Kanzlerkandidaten bei Fragen der Wissenschafts- und Bildungspolitik unterstützen. Die Bremer Professorin ist zurzeit Konrektorin der Universität Bremen. Als Turkolign, Politik-, Literatur- und Erziehungswissenschaftlerin beschäftigte sie sich in der Vergangenheit insbesondere mit Fragen der Interkulturalität. 2006 hat die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) Karakaşoğlu in das Bundesjugendkuratorium – ein Sachverständigengremium der Bundesregierung – berufen.

Stimme in der Islam-Debatte

Karakaşoğlu ist öfter in Bezug auf die Islam-Debatte in Deutschland als vermittelnde Stimme aufgefallen. Unter anderem plädierte sie als Gutachterin im vielbeachteten Fall von „Fereshta Ludin“ gegen ein generelles Kopftuchverbot für Lehrerinnen und setzte sich für eine Einzelfallprüfung ein. Sie hatte 1999 mit einer empirischen Arbeit „über muslimische Religiosität und Erziehungsvorstellungen bei angehenden Lehrerinnen“ promoviert. Gemeinsam mit Ursula Boos-Nünning leitete sie von 2001-2004 eine vielbeachtete Studie über Mädchen mit Migrationshintergrund. ((Viele Welten leben: Zur Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund, April 2005))

Die Bremer Professorin mischte sich auch in die öffentlichen Debatten zum Thema Islam ein. So unterschrieb und initiierte sie gemeinsam mit 60 weiteren Migrationsexperten einen offenen Brief, der sich kritisch mit den sogenannten „Islam-Kritikern“ auseinandersetzte. ((Gerechtigkeit für die Muslime!, Zeit vom 1.2.2006 – http://www.zeit.de/2006/06/Petition)) Zudem war Karakaşoğlu Gründungsmitglied des Think Tanks „Muslimische Akademie in Deutschland“ wo sie bis ins Jahr 2006 stellvertretende Vorsitzende und später auch Kuratoriumsmitglied war.