Kopftuchdebatte

Betül Ulusoy verteidigt Kopftuch

In einem Beitrag für das in Freiburg erschienene Islam-Sonderheft der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ hat die muslimische Bloggerin Betül Ulusoy das Tragen eines Kopftuchs als wichtigen Teil muslimischer Identität verteidigt. Es sei religiöses Symbol und kein Synonym für die Unterdrückung der Frau im Islam.

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2015
Betül Ulusoy © by re:publica auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Die muslimische Bloggerin Betül Ulusoy hat das Tragen eines Kopftuchs als wichtigen Teil muslimischer Identität verteidigt. Es sei religiöses Symbol und kein Synonym für die Unterdrückung der Frau im Islam, betonte Ulusoy in einem Beitrag für das in Freiburg erschienene Islam-Sonderheft der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“. „Die Diskussionen um die Befreiung der muslimischen Frau vom Kopftuch sind oft Phantomdiskussionen.“ Wer Musliminnen in Deutschland unterstützen wolle, solle nicht Kopftuchverbote fordern, sondern ihnen unabhängig von ihrer Kleidung die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, so die Juristin.

Dem widersprach die Psychologin und SPD-Politikerin Lale Akgün. Mit dem Kopftuch werde Frauen „die Ohren zugehalten und die Luft abgeschnürt“, es sei ein „Zeichen der Kontrolle über den weiblichen Körper“. Akgün betonte, die traditionelle Deutung islamischer Theologen, wonach das Kopftuch ein Gebot Gottes sei, lasse sich nicht länger halten. Akgün gilt als Islamkritikerin und wird für ihre Aussagen über den Islam von Muslimen oft kritisiert. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Mohammad Al-Faruqi sagt:
@ Lale Akgün Frau Akgün ist laut Verfilmung ihres Buches "Tante Semra im Leberkäseland", der vor kurzem im Fernsehen ausgestrahlt wurde, in einem religionsfernen, um nicht zu sagen religionsfeindlichen, familiären Umfeld aufgewachsen. Religion spielte in ihrer Ursprungsfamilie allenfalls eine kulturelle Rolle und nicht mehr. Insofern ist Frau Akgün ein gutes Beispiel für eine Kulturmuslimah, die sich ihre private Religion zusammenbastelt und biegt. Das ist ihr gutes Recht und sei ihr unbenommen. Sie darf diese Religion gerne „Akgünismus“ nennen, aber bitte nicht Islam. Es ist offensichtlich, dass es Frau Akgüns Ohren sind, die verschlossen sind, und sie selbst an mangelnder Luftzufuhr zu leiden scheint, denn sonst würde sie nicht sich zu einer Interpretatorin des Korans aufspielen. Der Genuss von zu viel Leberkäse in der Jugend scheint im Alter die Eigenwahrnehmung und wichtige Denkprozesse empfindlich zu stören.
14.10.15
10:16
Ute Fabel sagt:
Für verschiedene religiöse und weltanschauliche Strömungen können verschiedene Kleidungsstücke Bestandteil der Identität sind. Das ist legitim, ebenso legitim ist es allerdings auch, dass diese sichtbaren Zeichen bei anderen Leuten auf Ablehnung stoßen können. Das ist kein Zeichen von Vorurteilen, sondern Ausdruck das Meinungspluralismus in der Demokratie.Neben dem Kopftuch denke ich da beispielsweise an Burschenschafterkappen oder auch an atheistische "Good Without God" T-Shirts. Zu all dem kann man zu Recht geteilter Meinung sein. Verboten werden sollte davon natürlich nichts. In der Freizeit kann sich jeder Mensch so herrichten, wie er/sie das für richtig hält. Am Arbeitsplatz haben solche aufdringlichen ideologischen Bekundungen allerdings nichts verloren, schon gar nicht im öffentlichen Dienst. Zurückhaltung mit dem auffälligen Zurschaustellen der eigenen Gesinnung bedeutet Respekt gegenüber Andersdenkenden. Wer nie und nimmer auf sein/ihr religiöses/weltanschauliches Kleidungsstück verzichten will, grenzt sich selbst aus, sollte den eigenen Dogmatismus selbstkritisch hinterfragen und ist kein Diskriminierungsopfer.
15.10.15
12:10
Marion sagt:
@Mohammad Al-Faruqi: Wenn der Moslem keine wirklichen Argumente hat, kommt er mit Beleidigungen daher. Immerhin meinen Muslime auch, sich zu Verfechtern der Menschenrechte aufspielen zu müssen, obwohl diese in Saudi Arabien, im Islamischen Staat, im Reich der Taliban, in der Islamischen Republik Iran und andernorts in der muslimischen Welt eine eher untergordnete Rolle spielen, um nicht zu sagen mit Füssen getreten werden. Auch die wackeren Kämpfer der Boko Haram sind nicht gerade für ihre Einhaltung der Menschenrechte bekannt. Wenn also Muslime in Deutschland permanent von Menschenrechten labern dürfen (weil sich angeblich in Deutschland keine Religionsfreiheit geniessen), sollte es Frau Akgün auch erlaubt sein, ihre Gedanken zum Koran zu äußern. Selbst wenn die dann etwas moderner und menschenfreundlicher ausfällt, als dies der Mehrheit der Muslime lieb ist.
15.10.15
16:47
Mohammad Al-Faruqi sagt:
@Marion: Können Sie mir bitte sagen, an welcher Stelle ich in meinem Kurztext Frau Akgüns Recht auf eine Meinungsäußerung abgesprochen habe? Offensichtlich sind Sie des "Überlesens" mächtig und nicht des genauen Lesens. Ich hatte nämlich geschrieben: "Insofern ist Frau Akgün ein gutes Beispiel für eine Kulturmuslimah, die sich ihre private Religion zusammenbastelt und biegt. Das ist ihr gutes Recht und sei ihr unbenommen." Solange ich in diesem Land Kritik äußern darf, werde ich das auch weiterhin tun, selbst wenn ich damit eintopfartige; antimuslimische Reflexmechanismen mit Bezügen zu Sachen Boko Haram, IS und anderes Marionsche Gelabere herausfordere.
26.10.15
16:29
Marion sagt:
@Mohammad Al-Faruqi: Ja, stimmt, Sie erlauben Frau Akgün, ihre Meinung zu äußern. Sie sprechen ihr aber ab, Muslima zu sein und beleidigen sie. Auch meine Ausführungen bezeichnen Sie als Gelabere. Aber egal, Muslime sind, wie sie sind. Das ist auch ihr gutes Recht. Nur müssen Nicht-Muslime den Unsinn nicht glauben. Mag sein, dass der Islam irgendwann siegen wird und alle anderen Religionen ausmerzt. Momentan ist das zum Glück nicht der Fall und ich und andere nehmen uns das Recht heraus, unsere Meinung zum Islam zu äußern und darauf hinzuweisen, dass die Anhänger des IS nun einmal Muslime sind, die ihr Handeln sehr wohl mit dem Koran und den Hadithen begründen können. Überlesen habe ich jedenfalls nichts. Ich habe lediglich den Gesamtzusammenhang Ihres Textes genommen. Und da sprechen Sie Frau Akgün sehr wohl ab, sich über den Koran zu äußern, weil sie nicht nur nicht qualifiziert sei, sondern schlichtweg gar nicht vernünftig denken kann.
27.10.15
12:05
Mohammad Al-Faruqi sagt:
@marion: HERRLICH am Thema vorbeigeschrieben! Danke für den schönen Einstieg in den Mittwoch. Hach, ist das schön.
28.10.15
10:10
Marion sagt:
@Mohammad Al-Faruqi: Du liebe Güte. Das muß wohl anmeinen blonden Haaren liegen, dass ich nichts verstehe. Ich kann also niemals Muslimin werden, da ich die Wahrheit gar nicht erkennen kann. Was war noch mal das Thema, das ich verfehlt habe?
28.10.15
13:11
Mohammad Al-Faruqi sagt:
@marion Meine finale Reaktion: Wer enden kann zur rechten Zeit, der hat Vergnügen lange Zeit. Ar­ri­ve­der­ci Signora Marion, muss mich wichtigeren Aufgaben widmen als Ihren Haaren!
28.10.15
14:32