"Lindt"

Diskussion um Adventskalender mit Orient-Motiven

Ein Adventskalender mit orientalischen Motiven der Marke „Lindt“ sorgt für heftige Reaktionen im Internet. Dabei wird der Kalender seit 10 Jahren mit diesem Motiv verkauft.

05
12
2015
Jessica Keating Photography © Metropolico.org auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Ein Adventskalender mit orientalischen Motiven sorgt für heftige Reaktionen im Internet. Der Aachener Schokoladenhersteller Lindt, der den Kalender schon seit mehr als zehn Jahren verkauft, hat in den letzten Tagen dafür viele
ablehnende, aber auch etliche zustimmende Reaktionen erhalten, wie RP Online (Freitag) berichtete. In einem wahren Shitstorm hätten viele Nutzer ihre Wut über den vermeintlich „muslimischen Kalender“ bekundet. In einem Candystorm habe der Kalender „1001 Weihnachts-Traum“ aber auch eine Menge Zuspruch erhalten.

Die Verpackung stelle „eine Visualisierung der damaligen lokalen Lebensumstände“ dar, erklärte der Hersteller. Dazu gehöre auch „Architektur und Kultur, wie diese in der orientalischen Welt zu Christi Geburt gewesen sein könnte“. In einem Internet-Kommentar heißt es: „Aus meiner Kindheit kenne ich Adventskalender mit Häusern und Kirchen – und zu Heiligabend schaute man durch die Kirchentür auf eine Krippe. Das finde ich angemessen. Eine Moschee nicht.“ Eine Nutzerin schreibt „Lindt kaufe ich nicht mehr“ auf der Facebook-Seite des Herstellers. An anderer Stelle heißt es: „Ein muslimischer Kalender ist die Verdrängung unserer Weihnachtstradition.“

Mit Blick auf den Vorwurf der Islamisierung markierte ein Nutzer als Gegenreaktion den Geburtsort im Heiligen Land auf einer Karte. Ein anderer schreibt: „Die Menschen werden immer dümmer, sie glauben, Jesus wäre Deutscher, genauso deutsch wie seine Jünger, Bethlehem wär Buxtehude, und Nazareth läge in Bayern.“

Mehr als 500 Gefällt mir-Klicks bisher erhielt ein ironischer Kommentar: „Natürlich hieß Jesus Kevin-Ronny und kam aus Freital, und die heiligen drei Könige kamen mitm Trabbi um’s Eck gefahren, um ihm Bautzner Senf und Pulsnitzer Pfefferkuchen zu überreichen…“ (KNA,iQ)

Leserkommentare

Trara sagt:
Halt! Erinnert sich noch jemand an die Flüssigseife "1001 Nacht" von ALDI? Diese musste Anfang 2015 aus den Regalen entfernt werden, weil sich religiöse Eiferer beleidigt gefühlt haben. Wegen angeblicher Verunglimpfung einer Religion. Auf dem Etikett war (ganz klein) eine Moschee abgebildet. Wenn Heiligtümer (auch Moscheen) durch Terrororganisationen zerstört werden, scheint sich keiner beleidigt oder provoziert zu fühlen. Schön, dass es Menschen gibt die anscheinend keine anderen Probleme in ihrem Leben haben.
06.12.15
8:44