Nach der Flut ist in weiten Teilen von Süd- und Ostdeutschland Hilfe gefragt. Muslime organisieren Hilfe, beteiligen sich aktiv an den Aufräumarbeiten, sammeln Geld für die Opfer und spenden großzügig.
Tagelange sintflutartige Regenfälle haben in großen Teilen von Süd- und Ostdeutschland zu Überschwemmungen und Zerstörung geführt. Die Wassermassen gehen zwar wieder zurück, doch damit beginnen erst die Aufräumarbeiten in den betroffenen Regionen. Mehrere muslimische Organisationen und Religionsgemeinschaften helfen angesichts der prekären Situation und sammeln Geld für die Flutopfer.
Die größte muslimische Religionsgemeinschaft in Deutschland, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) sammelt Spenden für die Flutopfer. Zur Aktion sagt die DITIB: „So ist es uns als Gesamtheit der DITIB-Gemeinden eine Selbstverständlichkeit, für die betroffenen Menschen zu spenden. Jeder Cent kann etwas Licht in die düstere Verzweiflung tragen, jeder Euro etwas Hoffnung und Sicherheit spenden.“ Die Religionsgemeinschaft hat ein eigenes Spendenkonto für die Flutopfer eingerichtet. Außerdem wurde deutschlandweit bei den Freitagsgebeten in den Moscheegemeinden für die Opfer Geld gesammelt.
Auch die SCHURA-Niedersachsen, ein Landesverband von verschiedenen Moscheegemeinden, rief zur Hilfe für die Flutopfer auf. In den Mitgliedsgemeinden in Niedersachsen wurden Spenden gesammelt. Die Religionsgemeinschaft erklärte, das Geld werde an die „Aktion Deutschland hilft“ weitergeleitet.
Unterstützt werden Flutopfer auch vom IGMG Hilfs- und Sozialvereins Hasene. Er hat 25 Gebäudeentfeuchtungsgeräte angeschafft, die jetzt in Absprache mit dem Krisenmanagement in den Regionen nach der Flut helfen sollen. „Wir hoffen, dass sich die Situation so schnell wie möglich normalisiert, die Überschwemmungen ein Ende nehmen und die Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, wieder in ihr Zuhause zurückkehren können“, sagt Hasene Vorsitzender Mesud Gülbahar und kündigt weitere Hilfe an.
Auch Islamic Relief hat eine Not-Hilfe-Aktion für die Flutopfer gestartet. Zur Aktion sagt die Hilfsorganisation: „Islamic Relief drückt ihre Solidarität mit den Betroffenen aus und möchte die anstehende Nothilfe durch Spenden unterstützen, damit die Wiederaufbauarbeiten möglichst schnell bewältigt werden und die Anwohner in den Flutgebieten ihren Alltag bald wieder aufnehmen können.“
Bereits vorher hatten sich andere Organisationen wie die Islamische Gemeinde Deutschland (IGD) in die Flutkatastrophenhilfe eingeschaltet. Sie organisierte neben Spenden auch Hilfskräfte über soziale Netzwerke wie facebook.
Auch in Österreich beteiligen sich mittlerweile mehrere Organisationen, darunter auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) und die Islamische Föderation in Wien (IFW), an den Aufräumarbeiten.