Silvesternacht in Köln

Wer hat Angst vor Nordafrikanern?

Seit einigen Tagen ziert Köln bundesweit die Schlagzeilen. Rund 1.000 „nordafrikanisch-arabisch“ aussehende Männer sollen in der Silvesternacht Frauen sexuell belästigt haben. Esra Lale schreibt über die absurden Folgen einer emotionsgeladenen Debatte.

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2016
Symbolbild: Silvester © Casey Hugelfink auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Nach Polizeiangaben sollen sich am Silvesterabend rund um den Kölner Hauptbahnhof mehr als 1.000 junge Männer versammelt haben, berichtet der Kölner Stadtanzeiger. Frauen seien sexuell belästigt, bedrängt und ausgeraubt worden. Circa 90 Anzeigen seien bei der Polizei in Köln eingegangen und zwei Verdächtige von der Polizei festgenommen worden. Die momentane Beweislage reiche aber nicht aus, um eine direkte Verbindung zu den Vorfällen am Silvesterabend aufzustellen.

Trotz dieser dünnen Faktenlage, scheint man sich jedoch in einer Sache einig zu sein: die Männer sahen „nordfrikanisch- arabisch“ aus. Der Innenminister von NRW (SPD) Ralf Jäger sagte darauf hin:„Wir nehmen es nicht hin, dass sich nordafrikanische Männergruppen organisieren, um wehrlose Frauen mit dreisten sexuellen Attacken zu erniedrigen.“ Bei solchen Aussagen brauchte es dann auch nicht lange und schon wird das Täterbild um die Eigenschaften „islamisch“ und „muslimisch“ angereichert.

Das Feindbild: der islamisch-arabische Mann

Die frühere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) forderte beispielsweise per Twitter eine Auseinandersetzung mit „gewaltlegitimierenden
Männlichkeitsnormen in muslimischer Kultur“.

Die CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner erklärte auf focus.de, es sei „wohl evident“, dass die Übergriffe „von mutmaßlichen Tätern eines bestimmten Kulturkreises verübt wurden“ und fügt weiter hinzu: „Und wenn manche Männer es aus ihrem Heimatland auch anders gewohnt sind: In unserem Land sind Männer und Frauen gleichberechtigt und es gelten Persönlichkeitsrechte“.

Abgesehen davon, dass diese Aussagen nichts weiter tun als mehr Gewalt und Zwiespalt zu fördern, sind sie einfach nur rassistisch und gnadenlos pauschalisierend! Das Feindbild vom islamisch-arabischen Mann wird in bunten Facetten ausgemalt und legitimiert fortan fremdenfeindliche Ressentiments. „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen“, wird die Antwort auf diese Zeilen sein. Aber dann darf man auch sagen, dass es an Absurdität gleicht von bisher fünf Verdächtigen auf den Migrationshintergrund von 1000 Männern zu schließen?

Außerdem darf und sollte gesagt werden, dass es mehr als bedenklich ist, dass man den kulturellen Hintergrund der Männer so zu Tage legt. Dass die Redseligkeit der Polizei sehr stark vom Fall abhängt, wurde bereits in einem vorherigen Beitrag kritisiert, doch dass es diesmal so einen großen Raum einnimmt und eine derart emotionale Debatte auslöst – und das wird man wohl noch sagen dürfen – ist rechtspopulistische Interessenvertretung par excellence.

Verwunderlich ist auch, wie scharfsinnig die Wahrnehmung bezüglich ausländisch-aussehender Männer zwischenzeitlich geworden ist. Es ist eine Art Running Gag, von dem Iraner, Tunesier, Marokkaner und überhaupt alle „Schwarzköpfe“ berichten, dass sie immer unter dem Sammelbergriff „Türken“ gefasst werden und man über Afrika so redet als wäre es ein Land und kein Kontinent mit 55 Staaten. Wie kommt es dann, dass man jetzt explizit von „nordafrikanisch-aussehend“ spricht?

Und überhaupt wie viele von den neunzig Anzeigen haben das ausdrücklich behauptet? Außerdem, was ist aus dem guten alten Konjunktiv geworden? Haben wir nicht gelernt, dass, wenn man sich nur auf die Aussagen von Zeugen stützt, nicht von vollendeten Tatsachen sprechen darf? Aber in dieser emotionsgeschwängerten Diskussion werden keine Fragen, sondern Forderungen gestellt. CSU-Politiker forderten beispielsweise konsequente Abschiebungen für straffällige Asylbewerber. Es müsse möglich sein, einen Migranten, „der etwa einem Frau sexuell nötigt und dafür verurteilt wird, sofort abzuschieben“, so der CSU-Rechtsexperte Hans-Peter Uhl in der „Huffington Post“.

Es wird bewusst ein klares Feindbild konstruiert, als wolle man den Argumenten der Pegidaner und Rechtspopulisten eine mentale Hetzstütze verleihen. Die Angstblase vor dem muslimisch-aussehenden Mann wird immer weiter aufgebläht. Die Religionspädagogin Lamya Kaddor nennt diese „reflexartige“ Diskussion „beängstigend“ und es ist sogar mehr als das, es ist gefährlich und unnötig. Die Grenzen des Rechtspopulismus weiten sich immer mehr aus und rassistische Äußerungen werden marginalisiert. Die Zahlen über rechtsextreme Übergriffe im Jahr 2015 sind alarmierend und trotzdem -oder genau deshalb- wird gnadenlos mit dem braunen Gedankengut der besorgten Bürger geliebäugelt.

Wie damit umgehen?

Dass man diese scheußlichen und frauenverachtenden Übergriffe verurteilen und anprangern muss, ist eine Selbstverständlichkeit. Als Kölnerin für mich außerdem noch zusätzlich sehr enttäuschend, doch statt sich in der Emotionalität der Diskussion zu verlieren und sich an den gelieferten Stereotypen entlang zu hangeln, um das eigene politische Begehren voranzutreiben, sollte man auf Fairness und Sachlichkeit setzen. Die Debatte weg von Migrationshintergründen, hin zur eigentlichen Problematik lenken. Denn ja, es gibt ein ernstzunehmendes Problem in Deutschland, das sind jedoch nicht die „Nordafrikaner“ sondern die ansteigenden sexistischen und rassistischen Tendenzen innerhalb der gesellschaftlichen Mitte.

Doch die „Wertedebatte“ zwischen der fremden „muslimischen Kultur“ und den „abendländisch-christlichen Werten“ läuft weiterhin auf Hochtouren. Fragen wie: „Wie können WIR unsere Werte verteidigen und wie den Migranten beibringen?“ werden gestellt. Dass dies schwer zu bewältigen ist, zeigt die Tatsache, dass das WIR auch vieles nicht verstanden hat. Denn dann wären die Grundlagen des deutschen Grundgesetzes bekannt, und zwar, dass kein Mensch, unabhängig von seinem Aussehen, seiner Religion und seiner Herkunft benachteiligt werden darf.

Leserkommentare

Marlies sagt:
Nun waren die Täter laut Beschreibung der Opfer nun aber nicht blond, sondern dunkel und sahen wohl arabisch aus. Und das muss dann in der Tat auch gesagt werden. Wenn eine Frau mit Kopftuch angepöbelt wird, wird auch ausdrücklich erwähnt, dass das Opfer Muslimin war. Wenn also die Muslimin als Opfer ausdrücklich genannt werden darf, dann muss das auch für den Muslim als Täter gelten. Dass es nur wenige Verhaftungen bis jetzt gab ist dem Umstand zu verdanken, dass die Täter aus einer anonymen Masse heraus agiert haben, was es den Opfern schwer bis unmöglich macht, einzelne zu identifizieren. Dies dann den Opfern anzulasten ist ungeheuerlich. Es mag sein, dass die Gesamtgesellschaft sich Gedanken machen muss über sexistische und rassistische Tendenzen. Das entbindet aber die muslimischen Gemeinden nicht von ihrer Verantwortung, in die eigenen Reihen zu schauen und ebenfalls nach Ursachen bei sich zu suchen. Eine Religion, die von klein auf eintrichtert, dass anständige Frauen ein Kopftuch (oder mehr) zu tragen haben oder noch besser gar nicht erst auf die Straße gehen, muss sich durchaus den Vorwurf gefallen lassen, dass sie Sexismus zumindest begünstigt, erscheinen dann doch alle Frauen ohne Kopftuch als Freiwild, weil sie ohnehin nicht anständig sind. Interessant finde ich, wie die Autorin es schafft, von den arabischen Tätern abzulenken und sich schützend vor sie zu stellen, indem sie gleich wieder die Karte der Diskriminierung zieht.
06.01.16
14:22
Enail sagt:
So wie es aussieht, haben wir in Europa tatsächlich andere Werte, als die, die in muslimischen Ländern vermittelt werden. Ein solches Ausmass von sexuellen Übergriffen hat es in dieser Dimension noch nicht gegeben. Doch, es hat eben schon mit Nordafrikanern und arabisch aussehenden Männern zu tun, die in Ländern sozialisiert wurden, in denen der Islam Staatsreligion ist. Und alle Opfer dieser Nacht berichten über diese arabisch und nordafrikanisch aussehenden Menschen. Da muss man nichts mehr schön reden. Das Problem ist auch, dass der Islam bei vielen einfach über unserem Grundgesetz steht. Und eins haben sie bei der Aufzählung der Grundlagen unseres Grundgesetzes vergessen. Neben Aussehen, Religion und Herkunft gehört auch das Geschlecht dazu. War das bewusst weggelassen, weil es in islamischen Ländern ja nicht so ist, oder einfach vergessen? Ich will nichts unterstellen, aber ich denke, dass die Gleichheit der Geschlechter zu den wichtigen Errungenschaften unserer Europäischen Werte gehört, Auch wenn es im Islam nicht so ist. Wenn sie hier leben wollen, von mir aus gerne, auch gerne alle Menschen die in Not, verfolgt und Bedürftig sind, da mache ich keinen Unterschied. Aber dann bitte auch unsere Werte respektieren und die Religion hintenanstellen. Hier noch ein Artikel den ich im Netz gefunden habe. Geschrieben von einer Ihrer Glaubensschwester: Die entsetzlichen Vorfälle in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof zeugen von der fehlenden Einsicht in die Rechte von Frauen. Weibliche Feiernde, Reisende oder Passantinnen wurden bedrängt, beraubt, sexuell belästigt und vergewaltigt, weil sie zufällig ihrer Wege gingen.Ohne die Ermittlungsergebnisse vorwegzunehmen: Die Indizien sprechen für junge Männer arabisch/nordafrikanischer Herkunft als Täter. Die Frage, ob diese jungen Männer in erster Linie auf Beutezug waren, sei dahin gestellt. Ganz gleich, ob sie die Frauen belästigt haben, weil sie Frauen sind, oder ob sie die Belästigung als Mittel zum Zweck, also für Diebstahl, eingesetzt haben - fest steht: Wir müssen uns mit der gesellschaftlichen Dimension dieses gewalttätigen kollektiven Übergriffs am Kölner Hauptbahnhof – und in anderen Städten wie Hamburg und Stuttgart - befassen.Herrschaft über die Frau heißt Herrschaft über ihren Körper Und wir müssen uns – gerade angesichts der zunehmenden Mobilität – weiterhin fragen, wie es mit dem gesellschaftlichen Wandel bezüglich der Frauenrechte weltweit bestellt ist.Mit Blick auf diese Zusammenhänge wird deutlich, dass es – nicht nur, aber vor allem – der religiöse oder politische Fundamentalismus ist, der den Frauen ihre Rechte verwehrt oder versucht, das Rad der Geschichte zurückzudrehen und Frauen ihre bereits erkämpften Rechte wieder zu nehmen. International wie auch national ist dabei vor allem der Islam im Blickpunkt. Tatsächlich stellen die fundamentalistischen Varianten des Islam eine große, wenn nicht die große Herausforderung für die Wahrung und Verteidigung der Frauenrechte im 21. Jahrhundert dar. Allzu oft sind die Werte, Traditionen und Begriffe, mit denen die Unterdrückung von Frauen gerechtfertigt wird, Ausdruck patriarchalischer Herrschaftsansprüche. Religion wird zum Instrument der Männer, um ihre Herrschaft über die Frauen entweder beizubehalten oder wieder herzustellen. Im Internet kursieren ellenlange „Gebrauchsanweisungen“, was muslimische Werte und Traditionen für Frauen bedeuten und wie sich Frauen benehmen müssen, um als rechtschaffene muslimische Frauen zu gelten. Herrschaft über die Frau heißt in erster Linie: Herrschaft über ihren Körper. Lale Akgün Die Autorin, geboren 1953, ist Kölnerin türkischer Herkunft. Für die SPD saß sie von 2002 bis 2009 im Bundestag. Sie ist approbierte Psychotherapeutin und befasst sich seit langem mit Islam und Islamismus. Auf der Internetplattform des türkischen „Präsidiums für religiöse Angelegenheiten“ (Diyanet), einer staatlichen Behörde nach Art eines Ministeriums, ist seit wenigen Tagen eine Fatwa (ein religiöses Gutachten) eingestellt, die das Verhalten für verlobte Paare vor allem in der Öffentlichkeit regelt. So dürfen sie sich ohne Begleitung von Dritten nicht allein in einem Raum aufhalten, in der Öffentlichkeit nicht flirten, Händchen halten, oder sonst etwas tun, „was der Islam nicht erlaubt“. Der Islam verbietet nach dieser Lesart nicht nur Sexualität vor der Ehe, sondern auch Zweisamkeit, Zärtlichkeit, menschliche Berührungen. Liegt es da nicht nahe, dass Sexualität in den Köpfen von jungen Männern, die so sozialisiert werden, zu einem Akt der Gewalt pervertiert? Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum eine „unislamische“ moderne Gesellschaft nach Meinung unserer Autorin die ethisch überlegene Gesellschaft sein kann. Lale Akgün zur Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof: Religion wird zum Instrument der Männer | Politik - Kölner Stadt-Anzeiger
06.01.16
19:52
Trara sagt:
In Ihrem Text lese ich kein Wort über die Opfer, unter denen auch Flüchtlinge gewesen sind. Es wird kein Mitgefühl oder Trost ausgesprochen. Die einen machen sich Gedanken, andere skandalisieren und Sie relativieren. Am Ende Ihres Textes haben Sie etwas sehr Wichtiges vergessen (?): Niemand darf aufgrund seines Geschlechts benachteiligt werden.
06.01.16
23:24
Trara sagt:
Ergänzung: Es ist wichtig über Täter zu reden. Es stört mich aber, wenn Tätern -wie so häufig- so viel Raum gegeben wird. Die Opfer von Gewalt werden ignoriert und nur instrumentalisiert. So wie es gerade passt. Wie verlogen der Umgang mit Gewalt an Frauen ist, zeigen uns die Reaktionen insbesondere im Internet,aber auch in der Politik,in den Medien usw.: Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat einige Ratschläge gegeben, welche Möglichkeiten eine Frau hat um sich zu schützen (Stichwort Armlänge). Diese Ratschläge wirken -zugegeben- unglücklich, hilflos und wenig hilfreich. Zumindest was die Überfälle in Köln angeht. Aber auf diese Frau (!) wird jetzt massiv verbal eingeschlagen, sie wird verhöhnt und beleidigt. Keinen scheint es mehr zu interessieren, dass Henriette Reker vor relativ kurzer Zeit einem Mordversuch zum Opfer fiel. Der Täter war offensichtlich rechtsextrem. Sie überlebte und trat mutig ihr Amt an. Ich kann nur vermuten, dass die von ihr geäußerten Ratschläge ihr selbst nach diesem Attentat auch empfohlen wurden, um Möglichkeiten auszuschöpfen sich zu schützen. In ihrem Fall sehe ich also keine Täter-Opfer-Umkehr. Aber das wird komplett ignoriert. Das finde ich sehr beschämend.
07.01.16
3:02
Johannes Disch sagt:
Keine Frage, es ist schlimm, was in Köln passiert ist. Aber angesichts der dünnen Faktenlage sollten wir uns vor voreiligen Schlüßen und Pauschalierungen hüten. Bisher gab es 5 Festnahmen. Etwa 1000 Männer hatten sich versammelt-- Alles "Nordafrikaner" und "Araber?" Woran erkennt man denn, dass jemand "nordafrikanisch" und "arabisch" aussieht?? Es waren (höchstwahrscheinlich) Muslime?? Warum wird denn in solchen Fällen immer der "kulturelle Hintergrund", den der deutsche Stammtisch so gut zu kennen glaubt, betont? Und warum immer die Religion?? Ich erwarte bei den nächsten sexuellen Übergriffen auf dem Münchner Oktoberfest, dass der "kulturelle Hintergrund" der Täter (Bayerische Gewerbetreibende, bayerische Kleinbauern) und deren Religion (In Bayern in der Regel Katholiken) erwähnt wird. lg Johannes Disch
07.01.16
11:54
grege sagt:
Nach Aussage eines Kölner Polizistin wurden die Personalien von über 100 Männern aufgenommen, die größtenteils syrische Flüchtlinge waren. Die sexuellen Belästigungen werden auf ähnliche Weise praktiziert wie in Kairo schon seit längerum üblich. Die Herkunft der Männer zu verschleiern, wie in einigen Medien bereits passiert, oder den Vorfall nach dem Motto zu behandeln "was nicht sein darf, kann nicht sein" hilft nicht weiter und verschlimmert ein Problem. Zur Problemlösung ist zunächst eine umfassende, vollständige und ehrliche Analyse erfordelich, so dass Multikultiträumereien fehl am Platze sind. Wenn muslimische Frauen als Opfer von blauäugigen und blonden Neonazis begraptscht worden wären, wäre die ethnische Herkunft der Täter ebenso erwähnt worden ohne Kritik von Vertretern der Islam- und Ausländerverbände zu ernten. 07.01.16 19:53 Bitte beachten Sie unsere Netiquette
07.01.16
19:56
Johannes Disch sagt:
@grege Ich finde, hier hat in erster Linie die Kölner Polizei versagt. Das ist nicht das erste Mal. Vergangenes Jahr gab es bei der Kundgebung der fremdenfeindlichen HOGESA ebenfalls Ausschreitungen und die Polizei vermeldete zunächst, sie hätte alles im Griff gehabt. Auch die Informationspolitik der Kölner Polizei finde ich sehr unglücklich. Ich denke, es muss und es wird personelle Konsequenzen geben. Das dürfte wohl den Kölner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers und den NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) treffen. Es kann nicht sein, dass ein öffentlicher Raum wie der Kölner HB-- einer der grössten Deutschlands-- zur rechtsfreien Zone wird. Jetzt fallen den deutschen einige Versäumnisse vor die Füße: Jahrelanger Stellenabbau bei der Polizei. Das ist die Kehrseite von Schäubles so gefeierter "Schwarzer Null." Man sollte aber auch die Verhältnisse bedenken: ´Von über 1 Million Flüchtlinge werden einige wenige kriminell. Schwarze Schafe gibt es überall. Die meisten Flüchtlinge verhalten sich anständig. Wir sollten die bedauerlichen Geschehnisse von Köln nicht auf ihrem Rücken austragen. Mit den Geschehnissen auf dem Tahrir-Platz ist Köln nicht zu vergleichen. Diese sexuellen und gewalttätigen Übergriffe auf Frauen waren damals politisch motiviert. Man wollte dadurch den Frauen die Teilnahme am Protest verweigern. In Köln waren es einfach "nur" dreiste Übergriffe und Straftaten. lg Johannes Disch
08.01.16
0:41
Miriam sagt:
Die Personenkontrollen ergaben, berichten Kölner Polizisten weiter: "Nur bei einer kleinen Minderheit handelte es sich um Nordafrikaner, beim Großteil der Kontrollierten um Syrer." "Die meisten waren frisch eingereiste Asylbewerber. Sie haben Dokumente vorgelegt, die beim Stellen eines Asylantrags ausgehändigt werden." In einem weiteren Punkt widersprechen in der Silvesternacht eingesetzte Beamte der offiziellen Darstellung. Es heißt, den Tätern sei es primär darum gegangen, Passanten zu bestehlen. Die sexuellen Belästigungen seien nur nebenbei passiert. "In Wirklichkeit verhielt es sich genau umgekehrt", so Kölner Polizisten zur "Welt am Sonntag". "Vorrangig ging es den meist arabischen Tätern um die Sexualstraftaten oder, um es aus ihrem Blickwinkel zu sagen, um ihr sexuelles Amüsement. Ein Gruppe von Männern umkreist ein weibliches Opfer, schließt es ein und vergreift sich an der Frau." Aus dem Papier ergibt sich nämlich ebenfalls, dass es sich bei den Tätern zu einem Großteil um Asylbewerber handelt: "Bei den durchgeführten Personalienfeststellungen konnte sich der überwiegende Teil der Personen lediglich mit dem Registrierungsbeleg als Asylsuchender des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ausweisen. Ausweispapiere lagen in der Regel nicht vor." Der GdP-Landeschef sagte weiter: "Auch dass angeblich nichts auf Flüchtlinge als Täter hindeutet, halte ich für eine Falschmeldung. Den Kollegen zufolge wurden von mehreren der kontrollierten Männer Meldebescheinigungen des Bundesamts für Migration vorgelegt. Da waren ganz sicher Flüchtlinge unter den Tätern." 1. Zerreißen von Aufenthaltstiteln mit einem Grinsen im Gesicht und der Aussage: "Ihr könnt mir nix, hole mir Morgen einen Neuen." 2. "Ich bin Syrer, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen." Dann hat mir eine Freundin geschrieben, ob wir uns am Hauptbahnhof treffen wollen - sie war in der Nähe. Also habe ich versucht, mich in Richtung Domseite durchzukämpfen. Für die paar Meter brauchte ich bestimmt eine Viertelstunde. In dieser Situation fiel mir zum ersten Mal auf, dass alles voll war mit arabisch oder nordafrikanisch aussehenden Männern. Man muss vorsichtig sein, wenn man so etwas sagt, aber es ist mir wirklich aufgefallen. Und ich komme aus der sozialen Arbeit, ich habe Freunde aus allen möglichen Kulturkreisen. Ich stand da und habe kein Wort verstanden von dem, was um mich herum geredet wurde. Immer wieder wurden anzügliche Bemerkungen gemacht. Die Beschimpfungen habe ich dann doch verstanden. Im Laufe der Nacht wurde mir mehrmals 'Schlampe' an den Kopf geworfen, 'Fotze' und 'dumme Hure'. Irgendwann hatte ich es in die Nähe der U-Bahn geschafft. Vor einem Backshop wollte ich auf meine Freundin warten. Da sah ich ein junges Mädchen. Ich weiß noch, dass sie lange blonde Haare hatte. Sie war völlig verweint, hatte eine zerrissene Strumpfhose, der Rock hing schief, sie war fix und fertig. Aus der Menge kam ein junger Kerl auf sie zu und machte anzügliche Bemerkungen. 'Kann ich dir helfen? Ich weiß, dass ich dir helfen kann', sagte er mit starkem Akzent - und machte obszöne Bewegungen mit der Hand. Als sie weggehen wollte, folgte er ihr. Da habe ich sie zu mir gezogen und dem Typen gesagt, dass er sich verpissen soll. Zum Glück war in der Nähe ein Minitrupp Polizisten. Wir gingen in ihre Richtung. Als ich mich umdrehte, war der Typ weg. ----------------------------------------------- Nach allen Berichten immer noch die Täterschaft von Männern, die aus muslimischen Ländern nach Deutschland gekommen sind, anzuzweifeln, ist einfach nur noch lächerlich. Alle arabischen und afrikanischen Ländern, aus denen jetzt die Massen der illegalen Wirtschaftsmigranten (Niemand ist ein Flüchtling mehr, der durch etliche sichere Länder gereist ist!) kommen, sind extrem frauenfeindlich und das liegt auch am Islam, laut dem die Frau nichts wert ist und nur der Mann das Sagen hat. Viel zu viele Muslime, leider auch in Deutschland lebende, habe das Mittelalter kulturell einfach noch nicht verlassen. Und diese patriarchalische, frauenunterdrückende Kultur wird von Generation zu Generation weitergegeben. Es sind ja nicht nur neuankommende Asylanten, die sich so benehmen. Auch die Enkel der einstigen türkischen Gastarbeiter leben eine extreme Machokultur hier immer noch aus, während sie ihren Frauen, Schwestern, Töchtern, etc. alle möglichen Freiheiten nehmen und gleichzeitig deutsche Frauen alle als Schlampen ansehen, nur weil sie frei leben.
08.01.16
4:54
Johannes Disch sagt:
@Miriam Völlig richtig: Unter den Tätern waren auch Asylbewerber. Und Aktionen wie: "Ich bin Syrer. Ihr könnt mir nichts. Frau Merkel hat uns eingeladen" sind unsäglich." Wir sollten das aber nach Möglichkeit nicht pauschalieren. Es ist eine Minderheit, die sich so aufführt. Der Großteil der Asylanten und Migranten verhält sich anständig. Wenn wir diese Differenzierung nicht machen, dann besorgen wir das Geschäft von PEGIDA und anderer neuer Rechtsextremen. Das kann nicht in unserem Interesse sein. Einige Gesetze gehören geändert. Bisher kann jemand nur ausgewiesen werden, wenn er eine Freiheitsstrafe von mindestens 3 Jahren er hält. Diese Schwelle sollte man senken. So, im Islam ist die Frau weniger wert?? Es besteht die Neigung, komplexe Probleme immer sofort reflexartig auf die Religion-- hier: Den Islam-- zu schieben. Das ist zu einfach. Aber: Ohne jetzt einen langen Diskurs über "Die Frau im Islam" / "Die Frau im Koran" zu beginnen: Viele dieser Migranten kommen tatsächlich aus einer patriarchalen Kultur und haben ein problematisches Frauenbild. Da bin ich mit Ihnen ganz einer Meinung. Es ist aber nicht so, dass in diesen Ländern die offiziellen Stellen so ein Verhalten prima finden. Die sexuellen Übergriffe auf dem Tahrir-Platz wurden von allen ägyptischen Geistlichen-- ob konservativer oder liberaler Prägung-- verurteilt. Kultureller Wandel passiert nicht von heute auf morgen. Natürlich ist ein Verhalten wie das in der Silvesternacht in Köln nicht hinnehmbar. Wir sollten uns aber auch vor Pauschalierungen hüten, wie sie beispielsweise die Ex-Familienministerin Kristina Schröder auf "Facebook" (oder "Twitter") äußerte, von wegen, es wäre unstrittig, dass der muslimische Mann per se ein problematisches Verhältnis zu Frauen hätte. Auch ich komme aus der sozialen Arbeit und kenne eine Menge muslimischer Familien. Und in der Regel werden die Frauen von ihren Männern respektvoll behandelt. lg Johannes Disch
08.01.16
14:04
grege sagt:
@johannes Disch der katastrophale Polizeieinsatz ist die eine Frage, der in jedem Falle weiter aufklärungsbedürftig ist. Allerdings finde ich die Bereitschaft zu diesen abscheulichen Verbrechen wesentlich mehr erschreckend. Wie mittlerweile selbst von Frau Kaddor und Herrn Pfeiffer bestätigt, sind diese Verbrechen, insbesondere die sexuelle Nötigung, in ihrer Art vorwiegend bei jungen Männern mit orientatlischem Migrationshintergrund auszumachen. Diese Feststellung dient nicht der Diskriminierung, soll aber bei der Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten helfen. Wenn ich das Probleme vertusche oder leisetrete, kann ich keine Lösung finden, die wir ja alle wollen.
08.01.16
16:33
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