Bündnis fordert

Deutschland muss weltoffenes Land bleiben

Ein breites Bündnis aus Religionsvertretern und Verbänden fordert, dass Deutschland in der Flüchtlingskrise ein solidarisches und friedliches Land bleibt. Unterzeichnet wurde der Aufruf auch vom Koordinationsrat der Muslime (KRM).

11
02
2016
Flüchtlinge willkommen© ekvidi auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Ein breites Bündnis aus Religionsvertretern, Gewerkschaften, Arbeitgebern und Repräsentanten von Verbänden fordert, dass Deutschland auch in der Flüchtlingskrise ein solidarisches und friedliches Land bleibt. Die Flüchtlings- und
Einwanderungsdebatte müsse „sachlich und lösungsorientiert“ geführt werden, „statt öffentlich Ressentiments zu schüren“, verlangt die „Allianz für Weltoffenheit“, wie die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ aus einem gemeinsamen Aufruf zitiert.

Die überparteiliche Allianz, in der sich unter anderem die großen Kirchen, der DGB und die Arbeitgeberverbände, der Zentralrat der Juden und der Koordinationsrat der Muslime zusammengeschlossen haben, ruft zugleich dazu auf, „menschenfeindlichen Äußerungen und Handlungen, gleich woher sie kommen und gegen welche Gruppe sie sich richten, entgegenzutreten“.

Die Unterzeichner treten dafür ein, „rechtsextreme, menschenverachtende Angriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte, auf Polizisten, auf Vertreter der Presse sowie Helfer strafrechtlich konsequent zu verfolgen“. Überall dort, wo das Gewaltmonopol des Staates missachtet oder Straftaten begangen werden, müssten die Täter strafrechtlich verfolgt werden, wobei Straftäter mit ausländischer Staatsangehörigkeit gegebenenfalls mit der Beendigung ihres Aufenthalts in Deutschland rechnen müssten, heißt es.

Unterzeichnet wurde der Aufruf unter anderem vom Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Zekeriya Altug, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, DGB-Chef Reiner Hoffmann, Arbeitgeber-Chef Ingo Kramer sowie den führenden Repräsentanten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, des Deutschen Kulturrats, des Deutschen Olympischen Sportbunds sowie des Deutschen Naturschutzrings. (KNA,iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Dann muss sich aber auch der Islam öffnen und nicht immer ständig auf religiösen Praktiken und Vorschriften aus der Vergangenheit beharren.
11.02.16
15:42
Marianne sagt:
@Manuel: Genau. Es ist sicherlich gut, dass wir Flüchtlinge aufnehmen, egal welche Religion sie haben. Aber umgekehrt können wir von denen dann auch erwarten, dass sie sich unseren Regeln anpassen, anstatt auf überholten Praktiken und Vorschriften zu beharren. Wer das nicht will, kann doch in ein Land gehen, in dem diese Praktiken und Vorschriften gelten. Saudi Arabien bietet sich da eigentlich immer an. Oder auch der Iran. Oder Afghanistan. Oder gar der neue Islamische Staat. Wem unsere Lebensweise nicht gefällt, der muss nicht unbedingt zu uns kommen. Er hat schließlich passendere Alternativen. Und müssen sie dann nicht behelligen und ihre Lebensweise aufzwingen. Den Muslimen hierzulande kommt das natürlich gelegen.
12.02.16
14:52