In Hessen erhalten über 2000 Grundschulkinder islamischen Religionsunterricht. Das geht aus einer kleinen Anfrage der SPD-Fraktion an den Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hervor.
Insgesamt 2069 Grundschüler von der ersten bis zur dritten Klasse erhalten derzeit an 46 hessischen Schulen islamischen Religionsunterricht. Das geht aus einer Antwort von Kultusminister Alexander Lorz (CDU) auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hervor. Demnach wird der sogenannte bekenntnisorientierte islamische Religionsunterricht an 43 Grundschulen von der DITIB Hessen und an weiteren drei Grundschulen von der Ahmadiyya Muslim Jamaat erteilt. An der Erich-Kästner-Schule in Darmstadt erteilen beide Vereinigungen Islamunterricht.
Hessen hatte als erstes Bundesland im Schuljahr 2013/2014 den islamischen Religionsunterricht eingeführt. Derzeit werden die Lehrinhalte für die Sekundarstufe I erarbeitet, so dass der Unterricht in Zukunft auch für ältere Schüler angeboten werden kann, wie Lorz weiter erklärte.
Der hessische Islamunterricht war vergangenes Jahr von dem Leiter des Fachbereichs Islamische Theologie der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Abdel-Hakim Ourghi, in einem Gutachten als zu unkritisch kritisiert worden. Ourghi sagte der „Welt am Sonntag“, dass eine Auseinandersetzung mit problematischen Koranversen nicht stattfinde. Kultusminister Lorz wies die Kritik zurück und bezeichnete den Islamunterricht als Erfolgsgeschichte. (dpa, iQ)