Polen

Chilenischer Pianist wegen „arabischen Aussehens“ angegriffen

In Polen wurde ein chilenischer Pianist aufgrund seines „arabisches Aussehens“ verprügelt. Am Montag gab er als Reaktion ein Konzert mit tausenden Teilnehmern. In Köln wurde ein iranischer Pianist, vermutlich aus fremdenfeindlichen Gründen, im Konzertsaal angepöbelt.

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2016
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Pianist © Gisela Pereira auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

In Polen wurde der chilenische Pianist Christiano Ramos aufgrund seines „arabischen Aussehens“ von einer Gruppe von Skinheads angegriffen. Wie „the guardian“ berichtet, ereignete sich die Tat in einem Zug in der Nähe von Warschau. Der Angriff sei ein Zeugnis der ansteigenden Islamophobie in Polen und zeige die momentane Stimmung gegen Muslime. Ramos, der seit vielen Jahren in Polen lebt, verlor bei dem Angriff einen Zahn und verletzte sich am Kopf.

Als Reaktion auf den Angriff gab der Pianist am Montag Abend ein kurzes Konzert in Warschau. Als Ausdruck der Solidarität für das Opfer von Islam- und Fremdenfeindlichkeit sind Tausende zu dem Konzert erschienen.

Polens Menschenrechtsbeauftragter, Adam Bodnar, hatte im Vorfeld des Konzertes eine rege Teilnahme an dem Konzert gefordert. Bodnar gab außerdem an, dass aufgrund der „medialen Hetze gegenüber Arabern, fremdenfeindliche Vorfälle einen Anstieg erleben“. Der Menschenrechtsbeauftragte sieht eine erschreckende Entwicklung in Polen: „Im Grunde genommen, können wir alle zwei Wochen eine Situation erkennen, in der jemand angegriffen wird, nur weil er wie ein Araber aussieht.“

Iranischer Musiker wird in Kölner Philharmonie angepöbelt

Ein ähnlicher Fall ereignete sich in der Domstadt Köln. Dort wurde ein iranischer Musiker nach Angaben der Kölner Philharmonie durch lautstarke Missfallensbekundungen zum Abbruch eines Konzertstücks gezwungen worden. „Sprich Deutsch!“, riefen manche Zuhörer dem Cembalisten Mahan Esfahani zu, nachdem er die Störer auf Englisch gefragt hatte: „Wovor haben Sie Angst?“

Der Geschäftsführer des Konzertveranstalters Concerto Köln, Jochen Schäfsmeier, sagte am Mittwoch, er habe so etwas in seiner Laufbahn noch nie erlebt. In den sozialen Netzwerken rief der Vorfall ein starkes Echo hervor. Es wurde vor allem die Frage diskutiert, ob die Pöbelei im Konzertsaal Ausdruck einer neuen Fremdenfeindlichkeit sei. (dpa, iQ)