VMF

Islamische Gemeinschaften gründen Verband für Flüchtlingshilfe

Der „Verband Muslimische Flüchtlingshilfe“ (VMF) wurde von drei großen islamischen Religionsgemeinschaften gegründet, um die bereits bestehende Flüchtlingsarbeit der Mitgliedsorganisationen zu koordinieren und auszubauen.

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03
2016
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Hilfe
Notfallseelsorge in Kassel © by Maik Meid auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Islamische Religionsgemeinschaften in Deutschland wollen sich stärker für Flüchtlinge engagieren. Sie gründeten am Mittwoch in Frankfurt gemeinsamen den „Verband Muslimische Flüchtlingshilfe“ (VMF). Beteiligt sind der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IR) und die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden (IGS).

Zur Vorsitzenden des neuen Verbands wurde die Generalsekretärin des Zentralrats, Nurhan Soykan, gewählt. Soykan erläuterte am Donnerstag, vorrangiges Ziel des Verbandes sei es, die bereits bestehende Flüchtlingsarbeit der Mitgliedsorganisationen zu koordinieren und auszubauen. Ihre in den geschäftsführenden Vorstand gewählten Stellvertreter sind: Murat Gümüş, Generalsekretär des Islamrates für die BRD und Dawood Nazirizadeh, Vorstandsmitglied der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands.

Die Mitglieder der Dachorganisationen seien zwar vielfältig aktiv in der Flüchtlingshilfe, meint Murat Gümüş, doch bestehe Abstimmungs- und Koordinierungsbedarf, um die Dienstleistungen effektiver und effizienter zu machen. Der neu gegründete Verband soll diese Aufgabe übernehmen und darüber hinaus neue Projekte konzipieren. Um diesen Kraftakt zu stemmen seien sowohl ehrenamtliche als auch hauptamtliche Helfer nötig. „Sie zu koordinieren erfordere ein strukturelles Vorgehen und einen institutionellen Unterbau. Auch dies soll mit dem neu gegründeten Verein etabliert werden“, ergänzte Dawood Nazirizadeh von der IGS.

Soykan erklärte, angesichts der Flüchtlingssituation stünden vor allem die Muslime vor großen Herausforderungen. Es sei wichtig und notwendig, die Kräfte zu bündeln, um die neu ankommenden Menschen bestmöglich zu unterstützen, sie aufzunehmen und ihnen eine Perspektive zu bieten.

Nicht vertreten im Zusammenschluss sind unter anderen die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) und der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ). (KNA, iQ)