Der Hashtag „#StopIslam“ trendete nach den Anschlägen in Brüssel auf Twitter. Weltweit wurde unter dem Stichwort diskutiert. Während sich Muslime eindeutig davon distanzieren, heizen andere wiederum mit Stereotypen zum Islam die Debatte an.
Schon am gleichen Tag hat sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu den Explosionen in Brüssel bekannt. Daraufhin entfachte im Netz eine Diskussion, ob nun der Islam oder die Menschen an sich das Problem sind. Vor allem unter dem Hashtag „#StopIslam“, der auf Twitter kurz nach den Anschlägen in den Top-Trends zu sehen war, bündelte einen kontroversen Schlagabtausch zwischen denen, die den Hashtag kritisieren und den hasserfüllten Kommentaren gegenüber dem Islam und den Muslimen.
Diskussionsansatz ist falsch
Viele User zeigten sich verärgert und beschämt, dass überhaupt unter dem Hashtag „#StopIslam“ in den sozialen Netzwerken diskutiert wird. Kritisiert wurde vor allem, dass die Diskussion an sich in eine falsche Richtung geht.
Schlimm, dass #StopIslam trendet. Es müsste #Stopislamisten heißen. Wegen christlichen Spinnern muss man auch nicht gegen Christen sein.
— Barnabas Crocker (@bpcrocker) 23. März 2016
Welcher Hirnloser schreibt so etwas #StopIslam !!!
Weder im Christentum noch im Islam ist es erlaubt unschuldige Menschen zu töten..— T.C. Ayşe (@aysecvs) 22. März 2016
Ihr alle meint, der Islam sei voller Hass, aber guckt euch doch mal die ganze Hetze gegen Muslime an -.-#StopIslam
— 404 (@ajgot11) 22. März 2016
Würde mich interssieren wieviele von den Schwachköpfen die den Hastag posten, sich morgen ein Döner reinstopfen? #StopIslam
— Diplomali ᵇʲᵏ (@Diplomali1903) 22. März 2016
Wieder andere haben ihre Sympathien für den Ausdruck „StopIslam“ geäußert. In den Kommentaren wurden islamfeindliche Ressentiments verbreitet und der Islam als Grund der Anschläge angeführt.
Einfach mal mit Grundschullehrern reden, und man weiß, daß Integration schon gescheitert ist. #stopislam #stopmerkel
— Merkel-Gegner (@FForstmaier) 23. März 2016
Hab mal was vorbereitet, brauchen wir wahrscheinl. bald dank Politik. Weitere Städte folgen #abmerkeln #StopIslam pic.twitter.com/odWGUi862l
— Nonkonformist! (@MatthiasLE45) 23. März 2016
#Brüssel hat nix mit dem #Islam zu tun? Komischerweise hört man auch sehr selten, dass sich islamische Führer davon distanzieren. #stopIslam
— darksideoftheegg (@darksideoftheeg) 23. März 2016
Warum sind Moslems eigentlich so empfindlich, wenn es um ihren ausgedachten Gott geht? #stopislam
— orrjunge (@orrjunge) 22. März 2016
Muslime wollten unter demselben Hashtag ihre Distanz zu den Anschlägen ausdrücken und haben verdeutlicht, dass sie dem Vorurteil, dass sie nur aufgrund ihres Glaubens Terroristen seien, keineswegs entsprechen. Glücklicherweise standen viele User an ihrer Seite.
Ein wahrer und gläubiger Moslem ist kein Terrorist. Ein hasserfüllter Terrorist ist kein Moslem. #StopIslam pic.twitter.com/ilSq9sOmvM
— uRaT TÜRKSEVER (@turksever_m) 22. März 2016
Würde mich interssieren wieviele von den Schwachköpfen die den Hastag posten, sich morgen ein Döner reinstopfen? #StopIslam
— Diplomali ᵇʲᵏ (@Diplomali1903) 22. März 2016
Was für #StopIslam, #StartMenschlichkeit wäre angebracht
— Leona (@GenerationAndi) 22. März 2016
Als Reaktion auf den "#StopIslam" Hashtag initierte die Journalisten Kathrin Weßling wenig später mit dem Hashtag "#AufDieLiebe" eine Gegenreaktion, die auf Twitter ebenfalls trendete und Wellen geschlagen hat.
Es gibt Hass und es gibt Zusammenhalt, Vertrauen u Liebe. Schön, was online unter #aufdieLiebe läuft. Lasst uns Gesellschaft zusammenhalten.
— T. Schäfer-Gümbel (@tsghessen) 23. März 2016
Wie schön ist es, angstvoll und mit Sorge in das Internet zu sehen und #aufdieliebe zu entdecken. pic.twitter.com/CZrDKIbJy4
— Kübra Gümüşay (@kuebra) 23. März 2016