Der Bremer Bürgerschaftspräsident, Christian Weber, hat auf die Rücktrittsforderung der ALFA-Partei geantwortet und wirft ihnen offene Islamophobie vor. Sein Rücktritt wurde gefordert, weil er zuvor an einer Gedenkfeier zu Ehren des Propheten Muhammad teilgenommen hatte.
Der SPD-Politiker und Bremer Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat die Vorwürfe der Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA) zurückgewiesen. Zuvor hatte Christian Schäfer von der ALFA-Partei den Rücktritt Webers gefordert, weil er an Ostersonntag bei einer Gedenkfeier des Propheten Muhammad aufgetreten ist. SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Tschöpe ist der Meinung, dass die Rücktrittsforderung der ALFA „ihre offen islamophobe Grundhaltung deutlich“ macht, und fügt hinzu, dass es ihnen „einzig und allein“ darum geht, „Stimmung am rechten Rand“ zu erzeugen.
Denn in Schäfers Rücktrittsforderung steht geschrieben: „Da der Geburtstag des Propheten erst im Dezember ist, kann die Terminierung auf den Ostersonntag nur als gezielte Konkurrenz und gegen das christliche Osterfest gewertet werden.“ Die SPD gibt in ihrer Mitteilung jedoch an, dass das gewählte Datum pragmatische Gründe hat: „Von einer Konkurrenzveranstaltung der Muslime zum Osterfest ist da die Rede. Auf die einfache Erklärung, dass die ÖVB-Arena eben an Ostersonntag schlicht frei ist – und deshalb seit Jahren für die Veranstaltung genutzt wird, kommt die ALFA selbstredend nicht. Die selbsternannte Allianz für Fortschritt und Aufbruch vermutet stattdessen, dass ‚diese Muslime‘ uns nun auch noch das christliche Osterfest stehlen wollen.“ Tschöpe ist der Meinung, dass solche Aussagen der ALFA schlichtweg dazu dienen „anti-Islamische Stimmung zu befördern.“
Abschließend macht Tschöpe klar, dass sich alle demokratischen Parteien in einem Punkt einig sind: „Auch der Islam gehört zu Bremen! Gerade deshalb ist es richtig, dass der Präsident der Bürgerschaft den Dialog sucht und auch Grußworte bei Veranstaltungen von islamischen Verbänden spricht“.
Auch die Schura Bremen zeigte sich bestürzt über die Rücktrittsforderung und hat in einer heute herausgegebenen Pressemitteilung darauf aufmerksam gemacht, dass es vor allem „In Zeiten der Spaltung und fremdenfeindlichen Tendenzen“ wichtig ist, in den Dialog zu treten. „Die islamischen Religionsgemeinschaften begrüßen es daher sehr, dass Bürgerschaftsabgeordnete auch an Veranstaltungen muslimischer Verbände teilnehmen und somit ein Zeichen setzen“, so die Schura Bremen weiter.