In der rumänischen Hauptstadt Bukarest wurden zwei 17-jährige Musliminnen angegriffen und verletzt. Das mutmaßliche Motiv: Sie trugen Kopftücher.
Zwei 17-jährige Musliminnen sind in Rumäniens Hauptstadt Bukarest auf offener Straße angegriffen worden, weil sie Kopftücher getragen haben. Das bestätigte der Bukarester Verein Islamische Schwestern (Surori Musulmane) am Freitag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Demnach hat eine Gruppe von fünf Jugendlichen die Kopftücher heruntergerissen und die Mädchen mit Schlägen auf den Kopf verletzt. Die Polizei erklärte, sie habe Ermittlungen aufgenommen. Es ist der erste derartige in Rumänien bekanntgewordene Fall.
Die beiden Opfer „haben keinen Ganzkörperschleier, sondern nur ein Kopftuch und dazu moderne Jeans getragen“, sagte Gabriela Pendelete, Vorsitzende des Vereins Islamische Schwestern. Sie beklagte, dass in den Medien Terroristen und friedliche Muslime gleichgesetzt würden.
In Rumänien leben etwa 67 000 Muslime, davon mehr als 80 Prozent seit Jahrhunderten als ethnische Türken in der Schwarzmeer-Region. Die übrigen sind Araber, die während des Kommunismus als Studenten nach Rumänien kamen. Der jüngste Flüchtlingsstrom aus den arabischen Konfliktgebieten hat Rumänien nicht betroffen. (dpa, iQ)