Islamische Mode

Franzosen rufen zum Boykott auf

Franzosen rufen zum Boykott gegen Marken auf, die islamkonforme Kleidung für muslimische Frauen anbieten. Mit diesem eigenartigen Freiheitsverständnis, wollen sie gegen „Unterdrückung“ kämpfen.

07
04
2016
dkny-ramadan
Screenshot von der Webseite zur „Ramadan-Collection“ © DKNY

Die Kleidung muslimischer Frauen wurde in den letzten Tagen in Frankreich hitzig diskutiert. Die sozialistische Familienministerin Frankreichs, Laurence Rossignol, empörte sich in einem Interview mit dem französischen Radiosender „RMC“ über bekannte Modefirmen wie Dolce & Gabanna, Marks & Spencer und Uniqlo, die spezielle Kleidung für muslimische Frauen anbieten.

Die Familienministerin verglich muslimische Frauen mit Schwarzen, die die Sklaverei befürworten. Yves Saint Laurent-Mitbegründer Pierre Bergé sprach in dem Zusammenhang von „Diktaturen“. Der Wirbel um die Debatte hält weiter an. Nun melden sich französische Feministinnen zu Wort.

Frankreichs bekannteste und radikalste Feministin forderte zum Boykott der großen Modemarken auf, die seit Kurzem islamkonforme Kleidung für Frauen anbieten. Das sei die „einzig richtige Antwort“, sagt die Philosophin. Die Boykotteure unterstellen den Marken, dass sie die angebliche „Unterdrückung“ der muslimischen Frauen unterstützen. Viele muslimische Frauen aber denken, dass die Boykottaufrufe die Freiheit der Muslima ignorieren.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Bravo, vollkommen richtig!
07.04.16
14:34
Düsselbarsch sagt:
Wen meint die AutorIn mit "Frankreichs bekannteste und radikalste Feministin"?
07.04.16
18:41
Enail sagt:
Alles ist vorgeschrieben in dieser Religion. Gebetszeiten, Essen, Kleidung, alles banale Menschlichkeiten die angeblich von einem Gott stammen, als ob den interessieren würde, was du isst und was du anziehst. Ob du mit ihm durch Gebet in Kommunikation trittst, das mag ihn vielleicht noch interessieren, aber sicher nicht wo und wann. Über was darf ein Mensch, der hier geboren wurde und sein Leben in freier Bestimmung und im Rahmen unseres Grundgesetzes selbst gestalten darf, eigentlich frei entscheiden? Selbst wenn Muslime sagen, es ist meine freie Entscheidung ob ich dies oder jenes esse oder anziehe, ist es auf Grund der Vorschrift in der Religion nicht wirklich eine freie Entscheidung, sondern man folgt den Gesetzen und Vorschriften die sich ein Mann und nicht ein Gott ausgedacht haben. Ich würde das als Abhänigigkeit von einer Religion bezeichnen, die sich ein Mensch ausgedacht hat, um einfach über andere Menschen Macht auszuüben. Macht über andere auszuüben ist eine negative, allzu menschliche Wesensart. Dies lässt sich in allen Bereichen, in der Menschen miteinander zu tun haben, feststellen.
08.04.16
0:51