Franzosen rufen zum Boykott gegen Marken auf, die islamkonforme Kleidung für muslimische Frauen anbieten. Mit diesem eigenartigen Freiheitsverständnis, wollen sie gegen „Unterdrückung“ kämpfen.
Die Kleidung muslimischer Frauen wurde in den letzten Tagen in Frankreich hitzig diskutiert. Die sozialistische Familienministerin Frankreichs, Laurence Rossignol, empörte sich in einem Interview mit dem französischen Radiosender „RMC“ über bekannte Modefirmen wie Dolce & Gabanna, Marks & Spencer und Uniqlo, die spezielle Kleidung für muslimische Frauen anbieten.
Die Familienministerin verglich muslimische Frauen mit Schwarzen, die die Sklaverei befürworten. Yves Saint Laurent-Mitbegründer Pierre Bergé sprach in dem Zusammenhang von „Diktaturen“. Der Wirbel um die Debatte hält weiter an. Nun melden sich französische Feministinnen zu Wort.
Frankreichs bekannteste und radikalste Feministin forderte zum Boykott der großen Modemarken auf, die seit Kurzem islamkonforme Kleidung für Frauen anbieten. Das sei die „einzig richtige Antwort“, sagt die Philosophin. Die Boykotteure unterstellen den Marken, dass sie die angebliche „Unterdrückung“ der muslimischen Frauen unterstützen. Viele muslimische Frauen aber denken, dass die Boykottaufrufe die Freiheit der Muslima ignorieren.